Rezension: Star Wars Rebels, Band 1: Widerstand

Ein herzliches Willkommen in den dunklen Zeiten der Star Wars-Zeitlinie. Wir befinden uns weiterhin im Kanon und betrachten eine uns von letzter Woche noch ganz gut bekannte Gruppe Rebellen: Die Crew der Ghost. Star Wars Rebels Sammelband 1: Widerstand enthält die Geschichten eins bis acht, die vom 21.01.2015 bis zum 05.08.2015 im Star Wars Rebels Magazin erschienen waren. Dabei stammen alle außer einer Geschichte aus der Feder von Martin Fisher, eine jedoch wurde von Jeremy Barlow geschrieben. Die Übersetzung stammt von Gunther Nickel. Bemerkenswert an den Rebels-Comics ist vor allen Dingen, dass sie in den deutschen Magazinen auch ihre weltweite Erstveröffentlichung hatten.

Star Wars Rebels, Band 1: Widerstand (21.03.2016)
Star Wars Rebels, Band 1: Widerstand (21.03.2016)

Inhaltlich befinden wir uns innerhalb der ersten Rebels-Staffel, wobei jede Geschichte zu einem anderen Zeitpunkt spielt. Einige von den The Clone Wars-Magazinen hatten ja zusammenhängende Geschichten veröffentlicht, siehe hier zum Beispiel Verteidiger des verlorenen Tempels, das ist hier jedoch (noch) nicht der Fall.

Die meisten der Stories gehen über zehn bis zwölf Seiten, sodass weder große Entwicklungen noch langfristige Geschichten möglich sind. Es wird immer nur ein einziges „Abenteuer“ erzählt, welches dann auch noch ziemlich kurz ausfällt. Entsprechend wenig gibt es auch dazu zu sagen. Für Langeweile sorgen sie jedenfalls nicht, denn das ist bei der „Länge“ ja gar nicht möglich, aber wirklich unterhalten gefühlt habe ich mich auch nicht. Selbst in diesem Sammelband sind die kurzen Comics einfach nur aneinander gereiht und haben nur die Hauptcharaktere der Serie gemein.

Klar, die meisten bekannten Serienteilnehmer tauchen mal auf und auch ein Möchtegern-Jedi, der aussieht wie Obi-Wan, der es aber nicht ist, geben sich die Ehre, aber das macht die Geschichten ja per se nicht besser.

Die Zeichnungen von Bob Molesworth und Ingo Römling sind kindlich gehalten und damit der Zielgruppe angepasst. Dafür gibt es also einen Pluspunkt. Zu bemerken ist übrigens Ezras Narbe auf dem Cover, die er, wenn ich mich nicht irre, erst in der letzten Folge der ersten Staffel bekommt. Hier in diesem Sammelband hat er sie also noch gar nicht.

Weiterhin negativ aufgefallen sind, und das ausgerechnet in Barlows Geschichte, ein Ithorianer und ein Gamorreaner, die beide perfekt Basic sprechen. Das können sie nämlich eigentlich gar nicht – zumindest in den Legends; im Kanon haben wir aber auch bisher kein Indiz dafür gesehen. In den Legends gibt es zwar einen sprechenden Gamorreaner, doch dieser benutzt eine Übersetzungsmaschine, die er sich in seinen Hals hat implantieren lassen. Außerdem wurde er gentechnisch intelligent gezüchtet. Dieser hier aber mit Sicherheit nicht.

Auf der positiven Seite anzumerken ist die Geschichte mit den Sklavenhändlern, die einige Parallelen zu Sklaven der Republik und den dazugehörigen The Clone Wars-Folgen aufweist.

Auch wenn man bedenkt, dass es sich um Geschichten für kleine Kinder handelt: Hallo? Das geht doch besser, oder? Wollt ihr die Kinder mit sowas lächerlichem echt abspeisen? Oder geht es an dieser Stelle um Geld, das von Sammlern kassiert wird? Die Rebels-Comics haben die alten The Clone Wars-Comics meiner Meinung nach noch einmal unterboten. Der Sammelband Widerstand bekommt von mir wegen massiver Irrelevanz im Kanon, zu kurzen und nichtssagenden Geschichten und eines für mich leider fehlenden Unterhaltungsfaktors eins von fünf Holocrons.

Der Rezensent vergibt 1 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 1 von 5 Holocrons!

Seht ihr das auch so kritisch wie ich? Oder könnt ihr den Geschichten mehr abgewinnen?

4 Kommentare

  1. Also naja, die Geschichten benötigen jetzt nicht sonderlich viel intellektuelle Anstrengung, das stimmt. Und zusammenhängende Geschichten würde ich mir auch Wünschen.

    ABER!

    Ich finde, Martin Fisher und Jeremy Barlow erweitern das Rebels-Universum auf schöne und passende Weise. Man sieht andere Planeten und Figuren, die das begrenzte Budget der Animationsserie nicht zulässt, und mit den Zygerrianern kommen auch bekannte Spezies zurück.

    Das mit den Gamorreanern usw. stört mich jetzt eher weniger… wurde im Kanon je gesagt, dass die nicht sprechen können? Wie dem auch sei, diese spezielle Story an sich fand ich auch eher langweilig, aber derartige Details zu Spezies kann man immer irgendwie drehen… das ist für mich kein „Dealbreaker“.

    Die Zeichnungen von Bob Molesworth und Ingo Römling fand ich allerdings super. Beide haben den Stil der Serie gut aufgegriffen und mit ihren eigenen Stilen vermischt. Das ist meilenweit über dem, was Titan UK bisweilen für The Clone Wars abgeliefert hat.

    Was die Verbindung dieser Geschichten zum weiteren Kanon angeht… ja, die Stories aus Band 1 wurden noch nicht anderswo aufgegriffen. In Band 2 befindet sich aber eine Geschichte, aus der eine Figur dann später im Star Wars Annual #1 von Marvel auftauchte. Das wird also noch. 😉

    Wie dem auch sei, ich fand diesen Comicband um einiges unterhaltsamer als du und würde ihm 2,5 oder 3 von 5 Holocrons geben. Das ist denke ich fair.

  2. Ich fand Barlows Geschichte super – aus einem einfachen Grund: Endlich erfährt man mal, wie sich Nicht-Jedi die Jedi vorstellen. An der Stelle sind die Ideen des Ithorianers und des Gamorreaners echt genial.

    Auch die Geschichte „Der falsche Jedi“ und die Story um Agent Kallus fand ich ziemlich gut.

    Finde die Bewertung hier daher auch deutlich zu niedrig.

    Und den Vergleich „Die Rebels-Comics haben die alten The Clone Wars-Comics meiner Meinung nach noch einmal unterboten.“ finde ich doch ziemlich unfair, schließlich blieben uns Geschichten wie „Order 99“ (bis jetzt) erspart.

Schreibe einen Kommentar