Marvel-Mittwoch: The High Republic #1, Shadows of Starlight #2 und Darth Vader #40

Nachdem der letzte Marvel-Mittwoch nur aus einem Heft bestand, warten in dieser Woche mit dem ersten Heft der The High Republic-Reihe in Phase III, Shadows of Starlight #2 und auch Darth Vader #40 gleich drei Hefte auf euch, die von unseren Bibliothekar*innen rezensiert wurden. Viel Spaß damit!

Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

The High Republic #1 – rezensiert von Patricia

The High Republic #1 (08.11.2023)
The High Republic #1 (08.11.2023)

Nachdem wir dank Shadows of Starlight #1 bereits letzten Monat emotional auf Phase III der Hohen Republik eingestimmt wurden und auch in Tales of Light and Life erste Eindrücke in die Zeit nach dem Fall von Starlight Beacon bekamen, geht es nun endlich wieder mit den Hauptcomics los – The High Republic #1 von Autor Cavan Scott und dem Zeichnerteam bestehend aus Ario Anindito und Jim Towe geht mit Überlänge an den Start. Machen wir uns gefasst auf eine nervenaufreibende Reise!

Zum Inhalt

Endlich ist es wieder soweit und wir dürfen Keeve Trennis erneut durch Hoch und Tief begleiten. Direkt zu Beginn des Comics bereitet einen der neue Lauftext auf schwarzem Hintergrund schon auf die düstere Stimmung, die in der Galaxis herrscht, vor. Diese vermag Cavan Scott auch in der Handlung einzufangen, die sowohl mit politischem Hintergrundwissen als auch mit actiongeladenen Momenten glänzen kann.

Besonders gefallen hat mir die Balance dieses Heftes, welches übrigens mit 36 Seiten ein gutes Stück mehr Inhalt vermitteln kann, was dem Erzähltempo zugutekommt. Natürlich kann ich jetzt noch kein endgültiges Urteil über das Pacing der Serie treffen, doch nachdem ich dieses in Phase I wiederholt als einen der wenigen Kritikpunkte nennen musste, freut es mich sehr, dass man zumindest den Anfang der Reihe etwas ruhiger beginnt und es dennoch schafft, diesen rasant ausklingen zu lassen. In den ersten Seiten dürfen wir direkt wieder in Keeves Gedankenwelt abtauchen. Dies hat mir bereits in Phase I schon gefallen und entfaltet hier erneut sein volles Potential, als wir ihre Intrusionen zu Sskeers vermeintlichem Tod auf Starlight sehen. Dass Keeve durch dieses Erlebnis eine sekundäre Traumatisierung erfahren hat und von Flashbacks zu Momenten geplagt wird, die sie selbst gar nicht direkt miterlebt hat, ist äußerst realistisch. Ein kleiner Exkurs für alle psychologisch Interessierten: Sekundäre Traumatisierung bezeichnet eine zeitlich verzögert entstehende Traumatisierung ohne unmittelbar wahrgenommene Eindrücke des Ausgangstraumas. Hierzu gehört zum Beispiel die Übertragung von PTBS-Symptomen auf Familienangehörige oder Therapeut*innen. Trotz fehlender direkter Wahrnehmung der Reize des eigentlichen Traumas (in diesem Falle Sskeers Versteinerung, die Verzerrung seiner Wahrnehmung durch die Nameless, das Feuer auf Starlights oberer Hälfte) werden diese traumatisch zu Intrusionen (Flashbacks, Albträume) verarbeitet. Scott erzählt dies auf clevere Art und Weise, denn er erschafft hierdurch nicht nur wachsende Sympathie Keeve gegenüber, sondern zusätzlich auch Interpretationsspielraum beim Lesenden darüber, was denn nun wirklich mit Sskeer passiert ist. Hier spielen Zeichnungen und Handlung perfekt zusammen, denn es wird nicht final klar, ob wir lediglich Keeves grafische Eingebungen oder das tatsächliche Schicksal ihres Meisters sehen.

Inhaltlich freut es mich ebenso, sowohl die Gios als neues Jedi-Flaggschiff in der Nähe der Occlusion Zone (bereits läppisch als O.Z. abgekürzt) als auch Velko Jahen in einer tragenderen Rolle zu sehen. Starlights ehemalige Administratorin tritt somit aus den Kurzgeschichten des Insiders in das Rampenlicht der Haupthandlung und wirkt direkt sympathisch und kompetent. Ich bin gespannt auf mehr von ihr! Ebenfalls interessant ist die gebrochene Verbindung zwischen Terec und Ceret – wohl ein bleibender Effekt der Nameless, über den ich gerne mehr erfahren hätte, was in Anbetracht der Handlung jedoch schwierig werden könnte. Die erste Hälfte des Hefts nimmt sich außerdem Zeit, die politische Lage vorzustellen. Zugegeben, ich musste die dafür relevanten Seiten zweimal lesen, um die Allianzen und neuen Figuren richtig zuordnen zu können, doch sobald man die Spannungen verstanden hat, ergibt sich ein interessantes Machtgefüge und ich freue mich, dass die Politik außerhalb des galaktischen Zentrums eine wichtige Rolle spielen darf. Positiv überraschend war an dieser Stelle auch der Auftritt von Elzar Mann, der hier fast schon so wirkt, als habe er Stellan Gios voll und ganz ersetzt – im physischen sowie autoritären Auftreten zugleich.

Die zweite Hälfte der Ausgabe verging meiner Meinung nach wie im Flug und ich war überrascht, wie schnell ich das Ende erreicht hatte. Mit den Nihil-Abgesandten treffen wir auf zwei noch ominöse, aber neugierig machende Figuren, zu denen ich gerne mehr erfahren würde. Besonders Brother Lycos, „Child of the Storm“, sieht verdächtig nach einem Evereni aus und jagt einem als Nameless-Hüter auch ohne viel Wissen bereits Angst ein. Etwas schade ist, dass Santar, der in Phase I noch als unbenannter Jedi im Hintergrund agierte, gleich bei seinem ersten richtigen Auftritt wortwörtlich verpulvert wird. Gleichzeitig stellt dies heraus, wie gefährlich das Agieren in der Nähe der O.Z. wirklich ist. Ein Glück, dass Keeve noch etwas Plot Armor hat!

Richtung Ende des Heftes offenbart sich dann auch, wie das Cover dessen zustande kam und warum nur ein Kotabi zu sehen ist. Schon in Phase I hatte ich teilweise das Gefühl, dass an den Zwillingen etwas Potential verloren gegangen ist, und leider bestätigt sich dieser Eindruck hier ein wenig – auch wenn wir noch keine Überreste von Terec gesehen haben, scheint xier es nicht ins Rampenlicht zu Schaffen. Der spannendste Twist folgt jedoch wie gewohnt auf der letzten Seite des Comics. Hätte man mir zu Beginn von Phase I gesagt, dass ich mich mal so sehr über Lourna Dee freuen würde … nun, das hätte ich womöglich nicht geglaubt. Über den Verlauf der Phase und auch durch das Hörspiel Tempest Runner hat Cavan Scott es jedoch geschafft, dass ich mehr Sympathie zu Dee aufgebaut habe, als sie es vermutlich verdient. Ihre Zusammenarbeit mit den Hutten ist jedenfalls ziemlich skurril und verspricht jetzt schon eine verworrene Charakterdynamik. Persönlich hoffe ich ja auf eine Allianz zwischen ihr und Keeve, so wie es das Cover der Ausgabe anteasert. Einen gemeinsamen Feind hätten sie auf jeden Fall.

Zu den Zeichnungen

Die Zeichnungen dieses Heftes stammen sowohl von Ario Anindito als auch Jim Towe und sind von gewohnt hoher Qualität. Auch hier greife ich noch einmal auf meine Meinung zu Phase I zurück, in der Keeve von Ario Anindito bereits mit einer wundervollen Bandbreite an emotionalen Nuancen portraitiert wurde und Lourna Dee zu einem meiner Lieblingscharakterdesigns gehörte. Dies ist 2023 nicht weniger der Fall.
Zudem gefallen mir auch das angsteinflößende Design von Brother Lycos und der wieder einmal grandios eingefangene Angriff des Nameless. Die Panels sind dynamisch angeordnet und variieren zwischen einfachen Kästen, Doppelseiten und Overlays. Auch in der Perspektive wird eine angenehme Abwechslung dargeboten, sodass man sich als Lesende direkt als Teil der Handlung fühlt.

Etwas irritierend finde ich den Zeichnerwechsel, der zwischen den Seiten stattfindet. Zwar liegt zwischen dem Stil der Zeichnungen weniger Qualitätsverlust als es bei dem Zeichnerwechsel in Phase I der Fall war, dennoch fällt der Unterschied zwischen Aninditos klaren, schärferen Linien und dem etwas volleren, weniger markantem Stil von Towe dem geschulten Auge auf. Das soll keine Kritik an einem der beiden Zeichner sein – im Gesamtbild wirkt es nur leider ein wenig unstimmig. Zum Glück hält sich dies jedoch in Grenzen und im Großen und Ganzen können die Zeichnungen dieses Heftes einen nur begeistern!

Fazit

Während ich inhaltlich bis auf die Wiederkehr von Keeve Trennis wenig bis keine Erwartungen zu The High Republic #1 hatte, war meine Vorfreude auf diesen Comic bereits seit Monaten riesig. Wie wahrscheinlich viele Phase I-Fans auch habe ich darauf gehofft, emotional wieder so mitgerissen zu werden, wie die Hauptreihe es 2021 schon schaffte. Dieses erste Heft erfüllt diese Hoffnung. Natürlich hat Scott den Vorteil, auf Protagonistenseite keine Charaktere komplett neu vorstellen zu müssen und profitiert von der bereits etablierten Bindung der Lesenden zu den Charakteren. Deren Gefühlswelten und Handlungen weiterhin nachvollziehbar und genauso tiefgreifend darzustellen wie bisher ist jedoch keine leichte Aufgabe, und diese ist ihm in diesem Heft ganz und gar gelungen. Bekannte Tiefe wird mit überraschenden Allianzen, größeren Herausforderungen und einer neuen Befehlskette durchmischt und dabei durch qualitativ hochwertige, dynamische Zeichnungen erzählt: Willkommen zurück in der Hohen Republik!


Shadows of Starlight #2 – rezensiert von Janina

Auch für Shadows of Starlight #2 kehren wir in die Hohe Republik zurück. Weiterhin von Charles Soule geschrieben, wechseln wir von Zeichner Ibraim Roberson nun zu Marika Cresta. In der letzten Ausgabe endeten wir mit dem Cliffhanger zu Azlin Rells Verrat an Yoda. Doch wer jetzt erwartet, dass des Rätsels Lösung uns in dieser Ausgabe erwartet, der ist leider ebenso wie ich fehlgeleitet worden. Wir setzen erneut mit der Zerstörung der Starlight-Station ein und ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich so langsam doch des Bildes etwas überdrüssig geworden bin, das uns gerade gefühlt zu jeder High Republic-Veröffentlichung präsentiert wird. Auch wenn die Zerstörung der Starlight-Station ein höchst emotionales Ereignis darstellt und bildgewaltig eingefangen wird und wurde, es kommt dabei auf Dauer dann zu einem Übersättigungsgefühl und zumindest ich hätte dann doch lieber eine Seite mehr Handlung, statt eine Großansicht der Station in jeder Ausgabe. Vielleicht erfüllt sich dieser Wunsch auch mit Ausgabe 3.

Zum Inhalt

Wir wenden uns diese Woche insbesondere der Beziehung zwischen Elzar Mann und Avar Kriss zu, die nach dem Fall der Station beide mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen haben. Sie haben zwar das Gefühl, versagt zu haben, doch beide gehen auf verschiedene Art und Weise damit um. Während Elzar dem Rückruf nach Coruscant folgt – was wir ja schon aus Ausgabe 1 wissen – widersetzt sich Avar diesem, um den Kampf zu Marchion Ro zu tragen. Dabei sieht sie sich schlussendlich in der Occlusion Zone gefangen und versucht, dortigen Hilfsbedürftigen zu helfen. Unterdessen – wir reden hier übrigens von mehreren Zeitsprüngen, die sich über Monate verteilen – sucht Elzar nach einer Möglichkeit, Nachrichten in die Occlusion Zone zu schicken, bzw. den Stormwall zu durchbrechen. Vorrangig in seinen Gedanken ist und bleibt dabei Avar. Hilfe, aber auch wichtige Ratschläge erhält er dabei von Forfive, dem Droiden, den Elzar einst Stellan schenkte. Forfive hat mir ganz besonders in dieser Ausgabe gefallen, weil seine doch etwas schrullige, aber irgendwo auch sehr beschützerische Art wunderbar herausgearbeitet wird. Was mich etwas gestört hat, sind die erneuten Zeitsprünge, die bei mir trotz anderer Figurenkonstellation so langsam doch ein bisschen Repetitivwert erlangen. Das liegt teilweise auch daran, dass offene Fragen aus der vorherigen Ausgabe einfach ungeklärt bleiben, obwohl zumindest vage darauf hingewiesen wird. Wird die Geschichte von Yoda und Azlin Rell in einem anderen Medium noch veröffentlicht und wir erfahren deshalb hier nichts davon, bis auf den vagen Hinweis, dass es ein Desaster war? Als Leser hat das dann leider für mich wenig Payoff und ich fühle mich etwas an der Nase herumgeführt. Zum Glück wartet die Ausgabe aber auch noch mit genügend Handlung auf, die mich auch schnell wieder positiver stimmt. Elzars fast glückender Versuch der Kommunikation mit Avar ist ein kleiner Höhepunkt, der den Lesenden wieder etwas optimistischer stimmen kann, was gerade, wenn man sich die Ausgangslage ansieht, auch bitter nötig ist.

Zu den Zeichnungen

Kommen wir zu meinem größten Problem mit Shadows of Starlight #2. Die Zeichnungen sind dieses Mal von Marika Cresta und ich kann mich leider gar nicht mit ihnen anfreunden. Es tut mir leid, das zu schreiben, aber sie gehören zu der Riege der Schlechteren für mich. Charaktere sind weder konstant noch wirklich erkennbar gezeichnet. So wirkt der Versuch, Elzars langsamen Bartwuchs anzudeuten wie ungepflegte Haut und Avar schwankte in den Panels zwischen Klischee-bitchy und weinerlich melodramatisch. Man sieht das denke ich auch schon ein Stück weit an den Vorschaubildern. Die Umgebungen sind in Ordnung gezeichnet, da habe ich nichts dran auszusetzen, aber Gesichter und allgemein Figuren gehören definitiv nicht zu Crestas Stärke.

Fazit

Shadows of Starlight #2 ist ein solider Comic, der uns vor allem den Gefühlswelten sowie dem jeweiligen Umgang mit dem eigenen Versagen von Avar Kriss und Elzar Mann näherbringt, dabei aber vor allem den Cliffhanger der letzten Ausgabe links liegen lässt und uns weiter auf ein Rodeo durch Zeitsprünge führt. Die Panels sind gewohnt dynamisch, allerdings muss ich wirklich sagen, die Zeichnungen haben mir das schon etwas madig gemacht. Glanzauftritt ist hier einfach Elzars Drei-oder mehr-Tagebart, der an schwarze Pickel erinnert. Dennoch freue ich mich auf jeden Fall auf die nächste Ausgabe, in der wir uns auf Bell Zettifar und Ember freuen dürfen.


Darth Vader #40 – rezensiert von Tobias

Darth Vader #40 (08.11.2023)
Darth Vader #40 (08.11.2023)

Hass! Hass! Hass! Das war die Erkenntnis, die Vader in der letzten Ausgabe hatte. Hass befeuert seinen Kampf und damit geht es endlich zurück zu Sidious und das Ganze wird geregelt, wie das zwei durchgeknallte Sith eben tun: Hasswettbewerb. Wet hasst mehr, wer wird mehr gehasst und wen hassen wir alles noch. Ich weiß jedenfalls eines: Ich hasse Darth Vader (kursiv).

Zum Inhalt

Diese Ausgabe markiert mit der Nummer 40 ein Jubiläum! Während viele andere Reihen ihrem Ende entgegensteuern, zeigt uns Vader immer wieder, dass der Wunsch nach Geld einfach wichtiger ist als eine wirklich inspirierte Story. Man setzt Greg Pak jeden Monat aufs neue hin und lässt ihn seine – Zitat aus dem Team – Fieberträume aufschreiben, nur weil Vader eben am Kiosk stehen muss. Mir gehen langsam wirklich die zynischen und ironischen Takes aus, mit der ich die Absurdität dieser Reihe noch einordnen kann. Wenn die „Handlung“ – ein Frevel, das überhaupt so zu nennen – mittlerweile einfach so unplausibel, repetitiv, inkohärent und auch noch gefährlich unkanonisch wird, dann kann ich das ganze nicht mehr mit Humor nehmen.

Die Reihe zeigt mit dieser Jubiläumsausgabe einfach, was alles schief läuft: Vader stellt Sidious, Droiden übernehmen halb Coruscant, Coruscant wird bombardiert, um die Plage einzudämmen und Sidious besiegt Vader, weshalb sich Vader von dem Dark Droid-Symbionten infizieren lässt. Ich meine, wo sind wir mittlerweile gelandet? Wir reden hier über Darth Fu***ing Vader und keinen x-beliebigen Marvel-Comic-Helden, der auf der Seitenlinie versucht, auch mal mit einer noch so absurden Story ins Rampenlicht zu rutschen. Vader ist die tragische Figur dieser Saga, eine Ikone der Filmgeschichte und Pak behandelt ihn als spielte er mit seinen Actionfiguren im Kinderzimmer seines achtjährigen Ichs (Zur Verteidigung aller Achtjährigen: Selbst die könnten eine bessere Story schreiben)! Das kann er ja gerne tun, aber doch bitte auf Tumblr und nicht unter dem Marvel und Star Wars-Logo.

Ich meine, hat das irgendwer wirklich nüchtern abgenommen? Vader lässt sich am Ende infizieren, um endlich gegen Sidious zu bestehen? Die Story steuert eben unterbewusst oder – was noch viel schlimmer wäre – bewusst darauf zu, dass das Opfer Vaders am Ende von Episode VI nur als Plan D-Z in die Geschichte eingeht, weil er vorher nicht mit genug eigenem Hass nach Coruscant kam (Plan A), dann dieser Dark Droid auch nicht funktioniert hat (Plan B), vielleicht wird es ja dann auch nicht gereicht haben, dass Vader in Ausgabe 50 Sidious in eine Sonne geworfen haben wird (Plan C) und deshalb kommt es doch ganz gelegen, dass sein Meister auf dem Todesstern dann gerade mit Luke abgelenkt ist und man die Chance dann doch mal mitnehmen kann, kostet ja nix. Wie respektlos kann man eigentlich gegenüber einem Film sein, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum feiert – und dann auch noch in Ausgabe 40 der Reihe (wobei das keine besondere Leistung ist, Respektlosigkeit schafft diese Handlung auch in allen anderen Ausgaben, Trefferchance also beinahe 100%)?

Übrigens nicht nur Vader wird infiziert, sondern auch die Death Trooper werden durch diese Droiden übernommen und stellen sich dann gegen Vader. Dabei laufen sie auch herum wie Zombies und es ist ja fast schon beeindruckend, wie nahe beieinander schlechte Ideen mittlerweile veröffentlicht werden. Erst Zombie-Soldaten in Ahsoka und schwupps: „It was so nice, they did it twice“!

Die Zeichnungen

Selbst das Team rund um Raffaele Ienco scheint keine Lust mehr zu haben. Die Zeichnungen sind zwar weiterhin auf gewohnt akzeptablem Niveau, aber das ganze Layout wirkt so uninspiriert und unkreativ. Da sind Panels einfach starr aneinander gereiht, die Kompositionen banal und die Action kaum untermalt. Man kann ihnen aber auch keinen Vorwurf machen. So wie ich meinen Humor für diese Rezension abgelegt habe, können auch sie den Schein nicht ewig wahren, dass die Gestaltung einer solchen Farce eine erfüllende Tätigkeit darstellt.

Fazit

Ja, es wird nun wieder einige Wenige geben, die diese Reihe dann doch noch irgendwie gut finden (WIE? Bitte erleuchtet mich!) und mir das Rezensionsheft aus den Händen reißen wollen, um jemand anderem die Verantwortung zu geben. Doch ich muss euch enttäuschen: Es findet sich einfach niemand, der so wahnsinnig ist, diese Reihe zu lesen, geschweige denn zu rezensieren. Ich bin da einfach zur falschen Zeit reingerutscht und sehe mich langsam bestätigt darin, dass Comics nicht mein Medium sind. Andererseits wäre es ein fataler Schluss, Comics generell zu verurteilen, nur weil diese Reihe das Schlimmste an Event- und Marvelisierungs-Symptomen in sich vereinigt. Man muss ja nur nach oben scrollen und sieht, dass es besser geht. Und genau das werde ich jetzt auch tun, bis Vader #41 dann pünktlich vor Weihnachten versuchen wird, mir die feierliche Stimmung auszutreiben. Doch ich bin bereit! Gewappnet mit dem Kyber-Schild lasse ich nichts an mich ran (Vader braucht das jetzt ja nicht mehr, sein Schwert kam ja magisch zurück! Wie – egal, ist einfach so – doch dazu mehr in der Rezension zu Ausgabe #39).


Das nächste Shadows of Starlight-Heft erscheint am 13. Dezember und mit The High Republic #2 und Darth Vader #41 geht es eine Woche später am 20. Dezember weiter.

In der nächsten Woche geht es mit Dark Droids #4, Doctor Aphra #38, Visions: The Followers of Ankok #1, The Mandalorian Season Two #6 und auch mit der Coversammlung Return of the Jedi: The 40th Anniversary Covers by Chris Sprouse weiter.

Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

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