Marvel-Mittwoch: Dark Droids #3 und The Mandalorian Season Two #5

An diesem Marvel-Mittwoch gibt es wieder zwei neue Hefte, nämlich Dark Droids #3 und The Mandalorian Season Two #5. Damit wird also nicht nur das Dark Droids-Event rund um die Droidenplage weitererzählt, sondern auch der Mandalorianer trifft in seinem nächsten Abenteuer auf eine bekannte Jedi. Viel Spaß mit den beiden Rezensionen dazu!

Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung der Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

Es gibt in dieser Woche keine besondere Lesereihenfolge zu beachten.

Dark Droids #3 – rezensiert von Lukas

Dark Droids #3 (11.10.2023)
Dark Droids #3 (11.10.2023)

Mit der nur im Deutschen Fleisch gewordenen Alliteration Dark Droids #3 ist Halbzeit bei der fünfteiligen Event-Miniserie. Autor Charles Soule verpasst der Ausgabe einen wunderschönen poetischen Einstieg, der uns einmal mehr die Persönlichkeit von Scourge, der „Geißel“, näher bringt. Er erinnert sich nämlich an einen Droiden, der vor langer Zeit an einem weit entfernten Ort einen Diamantenregen erlebt hat und bewertet diese Erinnerung als wunderschön. Sie steht stellvertretend für alle Erinnerungen, die er in sich versammelt, je weiter er sich ausbreitet und je mehr er erobert. Wie C-3PO, der mein liebstes Star Wars-Setting Mustafar erreicht, um seinen Plan zu erfüllen, sich Darth Vader, den dunklen Lord persönlich, einzuverleiben. Damit kehrt auch Charles Soule wieder einmal an die von ihm so geprägte Festung Vaders zurück und lässt einen kleinen Mausdroiden durch die dunklen Geheimnisse in dessen Tiefen fahren. Dort trifft er auch auf die aus der zweiten Staffel von The Mandalorian bekannten Dunkeltruppen, die als Droiden natürlich ebenfalls schnell von Scourge übernommen werden.

Der hat sich es sich derweil auf seinem Sternzerstörer richtig gemütlich gemacht und ihn, genauso wie sich ordentlich aufgemotzt. Die Designs wirken zwar frisch, ungewohnt und durch und durch bedrohlich-böse, aber auch nicht wirklich zu Star Wars passend. Besonders Scourges finales Design, das es schon länger auf den bereits bekannten Covern der noch ausstehenden beiden Hefte zu sehen gibt, sieht doch mehr wie eine Rüstung aus Adaptionen der Werke Tolkiens aus, als aus der weit, weit entfernten Galaxis. Genau diese Kritik haben manche Fans in diesem Jahr aber auch schon bei anderen Projekten unterschiedlichster Medien geäußert. Großen Respekt habe ich aber davor, dass Soule es schafft, eine stringente Geschichte für uns menschliche Leser*innen trotz der Gleichzeitigkeit aller Ereignisse und der Anwesenheit der Scourge quer über die Galaxis hinweg an unterschiedlichsten Orten zu erzählen. Dafür nutzt er den Kniff, dass Scourge ähnlich wie wir organische Wesen seine Aufmerksamkeit auf verschiedene Dinge legt und sich dann dazu entscheidet, die anderen Sachen nebenbei geschehen zu lassen.

Dabei handelt es sich um seine immer schlimmer werdenden Experimente an organischem Material, der Eroberung des beinahe witzig schnell überwältigten und dem Bacta-Tank entrissenen verstümmelten Vader und dem am Sternzerstörer mit seiner Gefolgschaft ankommenden Ajax Sigma. Der aber die gesamte Ausgabe im Voice Over wieder einmal dominierende Scourge ist auch trotz all seiner Macht und Allgegenwart kein überheblicher Comic-Schurke, der sich für unbesiegbar hält, sondern seiner Schwächen bewusst. Sein Tatendrang folgt aus seinem Überlebenswillen. Spannend, es in immer moderneren und technischeren Zeiten von VR, KI, Microchips und Kybernetik bis zu Forschungen an Langlebigkeit, Bewusstseinserweiterungen und Gehirntransplantationen mit einem vollkommen technischen Schurken zu tun zu haben, dessen großes Ziel es ist, organisch und damit auch „echt“ und so unbesiegbar zu werden.

Ajax‘ zum Schiff geopferte Freundin Gertee wird recht schnell durch von Droidenköpfen gesteuerte TIE-Jäger zerstört und Vader kann sich gegen die Dunkeltruppen wehren. Dennoch kann Scourge außer dem vom Schiff fliehenden Ajax alle Gefahren abwenden und seine hier erlittenen Niederlagen reflektieren. Auch Vader sitzt recht unbeweglich in der Falle und kann sich nur sporadisch verteidigen. Die Ausgabe schließt mit einer letzten Seite, auf der Scourge schließlich seine Erfolge betrachtet, die er in den Tie-Ins zum Event aus den anderen Serien verbuchen kann. Dort sind ihm nämlich durchaus Erfolge bei der Übernahme von Cyborgs gelungen. Tolvan aus Doctor Aphra. Lobot aus Star Wars. Und natürlich Valance aus Bounty Hunters.

Die Zeichnungen von Luke Ross und Alex Sinclairs Farben fangen die düstere Stimmung der sich immer mehr mit übernommenen Droiden gefüllten Galaxis wunderbar ein. Vor allem Vaders Festung und die Szenen auf Mustafar sehen einfach großartig aus, wie man in der Vorschau oben bereits erkennt. Nur mit dem neuen Scourge-Design werde ich noch nicht warm, wie weiter oben schon angedeutet. Dass Soules Darstellung von Anakin Skywalker durch die Macht aus seinem Heft Darth Vader #25 ein Comeback feiern darf und dann auch noch großartig in Szene gesetzt, setzt sich dem entgegen.

Insgesamt haben wir es hier wieder mit einer tollen Ausgabe zu tun, in der Soule beweist, dass Star Wars-Events auch eine gute Geschichte erzählen können, wenn sie eine haben. Für das für mich zu seltsame Design von Scourge und seinem Schiff gibt es ein kleines Holocron Abzug für eine insgesamt toll aussehende Mittelausgabe eines düsteren und epischen Events.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

The Mandalorian Season Two #5 – rezensiert von Flo

Din Djarin und sein kleiner grüner Begleiter, der in diesem Heft nun auch ganz offiziell als Grogu vorgestellt wird, erreichen nun endlich den Planeten Corvus auf dem sich die ehemalige Jedi Ahsoka Tano aufhalten soll. Die ist in der Zwischenzeit auf der Spur von Magistratin Morgan Elsbeth, um an Informationen zu kommen. Doch die Magistratin belagert eine kleine Stadt und droht damit, die Bewohner*innen dieses Ortes zu töten, sollte Ahsoka weiterhin versuchen, in die Stadt einzudringen. Wie praktisch, dass mandalorianische Verstärkung bereits unterwegs ist.

Die Story ist wieder einmal, wie es eine Adaption mit sich bringt, so ziemlich das, was wir auch in Kapitel 13 der Serie zu sehen bekommen. In diesem Heft ist mir jedoch noch einmal stärker aufgefallen, dass man die Kampfszenen etwas verkürzt hat, da man diese ja vielleicht sowieso nicht mit derselben Atmosphäre wie in der Vorlage transportieren kann. Somit empfand ich dies nicht zwangsläufig als etwas Schlechtes. Auch die Panelkomposition, besonders zu Beginn des Comics, möchte ich dieses Mal positiv hervorheben, ebenso wie die Umrandungen der Panels in der ersten Szene mit Ahsoka, welche die Stimmung dieser noch einmal gut ergänzen.

George Jeanty ist mit diesem Heft wieder als Zeichner zurückgekehrt, jedoch habe ich vor allem mit seinen Gesichtszeichnungen noch immer Probleme, denn besonders die Mimik entgleist ihm hier leider recht oft. Grogu und Charaktere mit Helmen gelingen Jeanty dann aber recht gut. Tusche und Farbe von Karl Story und Rachelle Rosenberg retten hier nochmal einiges und fangen die düstere Stimmung des nebligen Planeten gut ein. Besonders die Farbgebung, die für Ahsoka gewählt wurde, empfinde ich hier als sehr passend. Jedoch hätte ich mir, wie auch in der Rezension zum letzten Heft angemerkt, ein oder zwei Splash-Pages gewünscht, z.B. für die Szene des Kampfes zwischen Morgan und Ahsoka. So wirken die großartigen Bilder, welche für die Serie eingefangen wurden in den kleinen Panels eher weniger imposant und die Details der Umgebung des Kampfortes gehen verloren.

Fazit

The Mandalorian Season Two #5 und damit die Adaption von Kapitel 13 der Disney+-Serie ist wieder einmal weder schlecht noch richtig gut. Vor allem Jeantys Zeichnungen wollen mir einfach nicht so recht gefallen, dafür kann ich die Kolorierungen dieser Reihe nur immer wieder loben. Ich würde dieses Heft nur jenen Fans empfehlen, die die Serie bereits geschaut haben und die Momente mit Ahsoka Tano in einem anderen Medium etwas gekürzt noch einmal erleben möchten.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!

Dark Droids #4 und The Mandalorian Season Two #6 werden beide am 15. November fortgesetzt. Nächste Woche geht es dann erst einmal mit Star Wars #39 und Obi-Wan Kenobi #2 weiter.

Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

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