Rezension: Darth Vader, Band 4: Crimson Reign – Jagd auf Crimson Dawn

Warum sollte ich Angst haben … vor Anakin Skywalker?

Sabé

Warum sollte ich Angst haben – vor einer Vader-Rezension? Mit dem letzten Sonderband im Crimson Reign-Crossover macht ausgerechnet die Darth Vader-Reihe wieder einen Schlenker nach unten, was die Qualitätskurve angeht. Die Story von Darth Vader 4: Crimson Reign – Jagd auf Crimson Dawn stammt von Greg Pak. Die Zeichnungen wurden von Leonard Kirk, Guiu Vilanova und Raffaele Ienco angefertigt, die Farbgebung erledigte Alex Sinclair. Der Sammelband erschien am 28. Februar bei Panini, nachdem die Story zuvor bereits in der monatlichen Heftreihe veröffentlicht wurde.

Wie Domina Tagge in der Doktor Aphra-Reihe, beginnt auch Darth Vader damit, die Spione von Crimson Dawn auszulöschen, in diesem Fall diejenigen, die sich im Imperium aufhalten. Dabei erhält er Hilfe von Ochi von Bestoon und zwei Gruppen von Leuten, die aus verschiedenen Gründen ebenfalls die Mitglieder des Syndikats eliminieren wollen. Außerdem mit dabei: Valance, der von Vader gezwungen wird, bei der Aktion mitzumachen. Übrigens die einzige Figur, die mir in diesem Band in irgendeiner Form gefallen hat.

Die Story ist schnell zusammengefasst. Vader will die Ordnung wiederherstellen, dazu schlachtet er die Mitglieder von Crimson Dawn ab und schreckt auch vor massivsten Kollateralschäden nicht zurück. Auf der anderen Seite steht Sabé, die Vader manipulieren will, eigentlich sonst aber keine Motivation hat (oder ich habe sie vergessen, weil sie nicht in diesem Band erwähnt wurde). Dazu ist sie ebenfalls Mitglied bei den Verbrechern geworden und reist sogar erneut nach Polis Massa, um mehr über Padmé und ihr Kind herauszufinden.

Was folgen, sind sinnlose Gemetzel und gefühlt hunderte Loyalitätsbekundungen gegenüber Crimson Dawn und dem Imperium, von vielen der Hauptcharaktere und ich für meinen Teil wusste am Ende nicht mehr, wer jetzt nun für wen arbeitet, wer welcher Organisation gegenüber treu ist, wer einfach mit dem Strom schwimmt, wer ein Doppelagent ist und wer nicht und wer einfach Spaß am Töten hat.

Dazu kommt, dass Sabé weiterhin am Leben ist und nicht von Vader niedergemetzelt wurde, was selbst einer der handelnden Charaktere, ein Droide, als unwahrscheinlich hervorhebt, weil es ganz einfach nicht zu Vaders derzeitigem Charakter passt, Störungen wie die ehemalige Zofe so lange am Leben zu lassen.

Nebenbei kommt es noch zu mehreren kleineren oder größeren unangekündigten Zeitsprüngen, die nicht erwähnt oder erklärt werden, sondern einfach dadurch stattfinden, dass sich plötzlich jemand auf einem anderen Planeten befindet. Ich musste mehr als ein Mal zurückblättern, lesen, ob ich etwas überlesen habe, und nachschauen, ob zwei Seiten zusammenkleben…

Besonders nervig ist auch Ochi von Bestoon. Ich verstehe ehrlich nicht, warum wir den behalten müssen. Die Figur hat weder Tiefe noch Charakter, er ist einfach da, versucht sich bei jedem einzuschleimen, damit er auch auf jeden Fall im nächsten Heft noch dabei ist, und versucht dabei auch noch, zwanghaft witzig zu sein. Von mir aus können wir den gerne entsorgen.

Positiv hervorheben möchte ich aber noch die Zeichnungen. Obwohl Valance aus einer anderen Reihe kommt, erkennt man ihn klar sofort als solchen und die verschiedenen Charaktere sind in verschiedenen Spezies so unterschiedlich und mit diversen Features, dass es Spaß macht, die Bilder anzuschauen, während man der Story gelangweilt folgt. Die Farben sind den verschiedenen Handlungsorten angepasst und so wirklich gut getroffen. Naboo zum Bespiel kommt mit kräftigen und satten Farben daher, während auf Landwirtschafts- und Wüstenplaneten eher mattere Farben genutzt wurden.

Jagd auf Crimson Dawn hat für mich leider keinen Mehrwert. Aus der Figur Darth Vader könnte man so viel mehr machen. Aber mit diesem Band fühlt es sich an, als wäre die Geschichte nur geschrieben worden, um überhaupt eine Geschichte mit Vader zu haben, statt auf einen guten Story-Pitch zu warten. Daher gibt es von mir nur ein Holcoron.

Bewertung: 1 von 5 Holocrons
Bewertung: 1 von 5 Holocrons

Trotzdem danken wir Panini selbstverständlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

2 Kommentare

  1. Und mal wieder wird die reihe hier getrasht…

    ich finde gerade den punkt, das Sabé noch lebt obwohl Vader sojemanden ja eigentlich töten würde, schlichtweg falsch.
    Vader würde das abbild von Padmé nicht einfach niedermetzeln, des niedermetzelns wegen, und genau das ist doch der zentrale plotpoint in diesem und dem ersten Band.

    1. Wie du oben sicherlich gelesen hast, ist dies ja nicht der zentrale Punkt meiner Argumentation. Es fehlt eine Struktur in der Geschichte, man hangelt sich von Heft zu Heft und als Leser verliert man letztlich den Faden.
      Overall ist die Reihe in meinen Augen nicht genießbar.
      Wenn du eine andere Meinung hast, ist das dein gutes Recht, aber sich dann über unsere Meinungen zu beschweren finde ich persönlich nicht so knorke. 🙂

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