Marvel-Mittwoch: The High Republic #3, The Blade #1, Yoda #2, Han Solo & Chewbacca #8 und Doctor Aphra #27

Willkommen zum Mega-Marvel-Mittwoch, an dem gleich fünf Hefte erscheinen und somit wirklich für jeden etwas dabei sein sollte, damit einem in der Zeit zwischen den Feiertagen nicht langweilig wird. Fünf Hefte und fünf Rezensenten, so etwas haben auch wir bisher selten gehabt.

Es gibt jede Menge Action: Han und Chewie versuchen in Han Solo & Chewbacca #8 bei Tarkin einzubrechen, während Aphra in Doctor Aphra #27 immer noch versucht, aus ihrem eigenen Geist auszubrechen. Yoda kämpft in Yoda #2: Light and Life, Part 2 um das Überleben nicht nur einer kleinen Siedlung, sondern auch seiner Lehren. Und in The High Republic #3: Balance of the Force, Part 3 ringen Vildar und Matty nicht nur mit den Guardians of the Wills, sondern auch mit all den verborgenen Wahrheiten auf Jedha. Abgerundet wird das Ganze dann noch durch den Start der Mini-Serie The High Republic: The Blade #1, in der Jedi-Meister Porter Engle und Jedi-Ritterin Barash auf mächtige Gegner stoßen.

Achtung: Wie immer besprechen wir im Marvel-Mittwoch die Handlung des Comics, sodass sowohl der Beitrag als auch die Kommentare Spoiler enthalten können.

Da die Geschichten zueinander in keinerlei Beziehungen stehen, ist keine Lesereihenfolge zu beachten.

The High Republic # 3 – rezensiert von Patricia

Mit etwa einer Woche Verspätung haben wir es nun doch nach Jedha geschafft, wo in der Zwischenzeit jedoch gar nicht mal so viel passiert ist. Dafür gibt es eine ordentliche Portion Backstory, die Tey Sirrek in den Vordergrund stellt …

Zum Inhalt

Das Kapitel „Tey Sirrek“ könnte passender nicht heißen! In der dritten Ausgabe der The High Republic-Serie schreiten wir zurück und lernen die Hintergrundgeschichte des vermeintlichen Diebes kennen. Hier sei zunächst einmal positiv angemerkt, dass es der Figur guttut, mehr Persönlichkeit zu bekommen. Wie gewohnt muss es dafür aber erst einmal einen Streit geben, was nach wie vor eine lustige Dynamik darstellt, nach drei Aufgaben desselben Geplänkels aber auch repetitiv wird. Der Twist, dass Tey Sirrek einst ein Guardian of the Whills war, ist Cavan Scott gut gelungen, ebenso wie die Dialoge des Sephi, bei denen ich aber auch die Gefahr sehe, dass sie sich langsam etwas zu gewollt cool anhören.

The High Republic #3 (21.12.2022)
The High Republic #3 (28.12.2022)

Kommen wir aber zu Teys Geschichte an sich, die sich in diesem Heft mit der regulären Handlung abwechselt, sodass ein angenehmer Mix entsteht. Den etwas jüngeren und naiven Tey habe ich Cavan Scott und Ario Anindito voll abgekauft, man merkt deutliche Unterschiede zwischen seinen beiden Versionen, doch sie fühlen sich immer noch wie dieselbe Figur an. Dass Tey eigentlich einer von den Guten ist überrascht wenig, hat es aber dennoch geschafft, mich zum Lächeln zu bringen. Umso mehr hätte ich vermutlich auch den Moment kommen sehen sollen, der uns zeigt, dass er sich moralisch wohl doch eher in einer Grauzone bewegt. Clever erzählt ist in Teys Backstory auch, wie er an seinen Droiden gelangte und wie dieser zu seinem Spitznamen „fruit-face“ kam.

Doch trotz Teys dramatischer Vergangenheit wird die Ausgabe auch gut aufgelockert, indem zum Beispiel die Guardians selbstsicher behaupten, dass man sie nicht bestehlen könne, nur um ebendies zu realisieren. Etwas schade ist, dass dabei die Handlung deutlich in den Hintergrund gerückt ist und Vildar und vor allem Matty, die eigentlich nur danebensteht und das Geschehen kommentiert, nicht viel zu tun bekommen. So fühlt es sich nach drei Ausgaben an, als hätten wir diese Hefte nur gelesen, um auf The Battle of Jedha zu warten, welches in der nächsten Ausgabe (beziehungsweise für Hörbuchhörende in einer Woche) beginnen wird, ohne dabei eine wirkliche Bindung zu diesen Charakteren aufzubauen oder Fortschritte in der Investigation zu machen. Wo die Serie von 2021 vor Handlung noch fast überquoll, sind wir in der 2022er-Version ganz schön viel spazieren gewesen. Die Ruhe und die Hintergrundgeschichte sind zur Abwechslung zwar angenehm, haben den Plot dennoch ziemlich entschleunigt. Zumindest das Ende kommt dann aber mit einem Knall daher, der neue Konflikte für das nächste Heft verspricht, die sich hoffentlich weniger im Kreis drehen werden als die bisherigen Interaktionen.

Zu den Zeichnungen

Den Absatz zu den Zeichnungen kann ich mir bald eigentlich sparen, denn meine gewohnte Lobhymne auf Ario Anindito kennt ihr ja bereits. Gestalterisch hat sich nicht viel verändert, wobei es schade ist, dass man aus dem Tempel der Guardians nicht mehr rausgeholt hat, vor allem wenn man bedenkt, was Ario mit Starlight Beacons Design geleistet hat. Gut gefallen hat mir im Gegensatz dazu die Vielfalt der Spezies, die auf Jedha unterwegs sind. Besonders der kleine Elefant (belehrt mich gerne, wie diese Spezies heißt), war schon ziemlich ulkig. Außerdem war der Unterschied des „jetzigen“ Teys zu seiner jüngeren Version gut ersichtlich und ist mir positiv aufgefallen.

Fazit

The High Republic #3 stagniert in der Handlung, um einen seiner Protagonisten in den Vordergrund zu rücken. Es ist Cavan Scott überaus gut gelungen, den aufmüpfigen Tey Sirrek dadurch noch vielschichtiger zu machen und eine nachvollziehbare Hintergrundgeschichte zu erzählen, jedoch hat der Autor dabei leider die anderen Charaktere des Trios an der Seite liegen gelassen. Eine kurze Verschnaufpause vor der großen Schlacht tut sicherlich gut, dennoch bin ich bereit für mehr Handlung und bleibe gespannt, wie diese sich in der nächsten Ausgabe entwickelt, wenn der Path of the Open Hand sich einmischt.


The High Republic: The Blade #1 – rezensiert von Janina

Nachdem wir Porter Engle bereits aus Phase I der Hohen Republik kennen, war die Erwartung für Phase II natürlich enorm groß und ich kann gleichmal vorweg sagen, dass diese eröffnende Comicgeschichte in keinster Weise enttäuscht. Charles Soule beweist mal wieder mit Leichtigkeit sein Können und Marco Castiello visualisiert das gemeinsam mit dem Koloristen Jim Charalampidis ebenfalls hervorragend. Doch zunächst zum Inhalt.

Der Inhalt

Amüsanterweise treffen wir Porter Engle erstmal beim Kochen an. Wir wissen ja bereits von seiner Liebe zur Kochkunst, allerdings muss er in dieser Geschichte und Zeit noch ein wenig daran feilen. Porter ist jedoch nicht alleine auf der sogenannten Boneworld. Seine „Schwester“ Barash ist ebenfalls mit von der Partie und weist Porter auf Probleme hin, die sich außerhalb der Cantina, wo der Jedi gerade seine mangelnden Kochkünste präsentiert, abspielen. In einem recht simplen Disput, der sich als versuchter Raub herausstellt, darf Porter seine wesentlich imposanteren Lichtschwert- und Machtkünste vorführen, während Barash erstmal als Lügendetektor fungiert. Danach werden wir mit einem weiteren Zeitsprung konfrontiert, der noch einmal 25 Jahre zurückgeht und unsere beiden Jedi in ihrer Jünglingszeit zeigt. Dabei stellt sich heraus, dass Porter und Barash eben keine biologischen Geschwister sind, was zwar anhand ihrer bisherigen Darstellungen wenig überraschend, aber doch klärend ist. Die junge Barash ist eher unabhängig, lässt sich aber auf Porters niedliches Drängen hin auf das Experiment „Freunde sein“ ein.

Zurück in der Gegenwart, erfahren wir Leser auch, dass Barash eine Kage ist, die Spezies, die uns bereits aus der Animationsserie The Clone Wars bekannt ist. Barash und Porter sind eigentlich unterwegs, um im Grenzgebiet gewissermaßen nach dem Rechten zu schauen und sogenannte Petitionen an den Jedi-Orden, oder auch einfach gesagt Hilfegesuche, zu überprüfen. Da die Republik in dieser Zeit ja erst am Aufbauen ihres Kommunikationsnetzwerks in den Randgebieten ist und auch sonst nicht allzu viel von diesen Weiten hält, haben sich in den sogenannten Unbesiedelten Sektoren bereits 201 Petitionen angesammelt. Schön ist hier, wie Barash bereits als Gegengewicht für den doch sehr optimistisch auftretenden Porter wirkt. Während er das neue Büro der Republik an der Grenze begrüßt und insbesondere das damit einhergehende Arrangement des Jedi-Ordens, sieht Barash auch die Schattenseiten und darunter beispielsweise den PR-Faktor des Ganzen.

Wie schwierig die Reise durch diese Region generell ist, zeigt sich auch gleich, nachdem sie sich eine Petition ausgesucht haben, denn der Planet Gansevor wird bisher nicht von Fähren angeflogen, also müssen sich die beiden Jedi von einer anderen Expeditionsgruppe, samt eigener zwei Jedi, mitnehmen und quasi absetzen lassen. Auf dem Weg darf Porter auch nochmal gegenüber Jedi-Meister Helion seine Lichtschwertkünste in einem freundschaftlichen Trainingskampf demonstrieren. Obwohl Barash und Porter vor ihrem Absetzen auf Gansevor noch angeboten wird, einen Aufzeichnungsdroiden mitzunehmen, der Nachrichten zum nächsten Netzwerkknoten bringen kann – die einzige derzeitige Form, in den äußeren Randgebieten zu kommunizieren – lehnen unsere beiden Jedi dies ab und verweisen auf ihre eigenen Fähigkeiten. Ihr Auftrag, eine belagerte Stadt zu retten, sollte nicht zu schwer sein. Das zumindest glauben die beiden, auch wenn uns Lesern ein deutlich düstereres Bild final präsentiert wird.

Die Umsetzung

Wie oben bereits angesprochen, gelingt Charles Soule die Einführung des jüngeren Porter Engle wirklich hervorragend. Auch seine Schwester Barash, die uns nur durch den Barash-Schwur in eigentlich ominöser Erinnerung geblieben sein mag, ist toll dargestellt. Ein nötiger Gegensatz zum sehr idealistisch-positiven Porter und auch gleich eine Figur, mit der ich mich allzu gerne identifizieren könnte. Und nicht nur die Handlung und die Figuren sind stimmig, auch auf zeichnerischer Seite hat Marco Castiello die Handlung von Charles Soule perfekt umgesetzt. Die verschiedenen Umgebungen werden einfach aber gut voneinander abgegrenzt, während die Details für die wichtigen Elemente reserviert sind. Ganz besonders Barash und Porter sind wirklich toll gezeichnet.

Fazit

Insgesamt bin ich auf ganzer Linie überzeugt, auch wenn ich davor nicht unbedingt die Notwendigkeit einer eigenen Porter-Engle-Geschichte gesehen habe. Ich weiß, mea culpa. Aber dafür bin ich jetzt frohen Mutes und auf das nächste Heft gespannt wie ein Flitzebogen.


Yoda # 2 – rezensiert von Ines

In Heft #2 der Yoda-Reihe von Autor Cavan Scott, Zeichner Nico Leon und Kolorist Dono Sánchez-Almara befinden wir uns noch immer in einer Erinnerung Yodas, welche irgendwann zwischen Phase II und Phase I der Hohen Republik angesiedelt ist. Es handelt sich um den Mittelteil des dreiteiligen Handlungsstrangs Light and Life.

Der Inhalt

Yoda #2 (28.12.2022)
Yoda #2 (28.12.2022)

Nach seinem Abenteuer bei den Scalvi auf dem Planeten Turrak trifft Yoda sich auf der Raumstation „The Wheel“ im Besh-Gorgon-System mit seinen Kollegen aus dem Jedi-Rat Pra-Tre Veter und Ela Sutan. Vor allem Ratsneuling Veter ist wenig begeistert davon, dass Yoda nicht beabsichtigt, demnächst wieder nach Coruscant zurückzukehren und sich der Arbeit im Rat zu widmen. Stattdessen führt Yoda ganz begeistert das Scalvi-Instrument Taratti vor und kehrt dann alsbald wieder nach Turrak zurück.

Dort haben sich die Scalvi unterdessen einen hohen Wachturm gegen die Piratenangriffe gebaut und der junge Bree gerät immer wieder mit seinem Mit-Dorfbewohner Trikk aneinander, der weder Respekt vor Yoda noch Verständnis für Brees Technik-Tüfteleien hat. Trikks Verhalten bietet auch Yoda mehrere Möglichkeiten, helfend und schlichtend einzugreifen, sodass er das Gefühl hat, nach wie vor dort gebraucht zu werden.

Doch die Piratengruppe der Crulkon greift plötzlich wieder an. Bree gelingt es zwar, sie mit einem Gerät, das unangenehme Geräusche verursacht, zu vertreiben, doch die Piraten entführen Yoda – bzw. er lässt sich absichtlich gefangen nehmen. Piraten-Chef Riak, der gesundheitlich angeschlagen zu sein scheint und hustet, versucht den Jedi-Meister dazu zu bringen, ihm und seiner Piratenbande zu helfen, wie er den Scalvi half. Nachdem sie sich mit zurückgelassenen Waffen der Piraten ausgestattet haben, machen sich Bree, seine Schwester Litah und Trikk auf, Yoda zu befreien. Doch dieser scheint etwas über die Crulkon herausgefunden zu haben: Bei Yoda in Gefangenschaft befinden sich auch einige verängstigte Kinder. Bree zögert nicht lange und versenkt – trotz Yodas Warnung, erst einmal zuzuhören – das Lichtschwert des Jedi-Meisters im Bauch des Crulkon-Chefs Riak…

Die Umsetzung

In meiner Rezension zu Heft #1 hatte ich ja noch gesagt, dass ich mir erhoffe, dass die Handlung noch mehr Relevanz bekommt und mir klarer wird, warum Yoda die Scalvi für so wichtig hält, dass er ihnen so viel Aufmerksamkeit schenkt. Leider bin ich diese Woche immer noch mehr oder weniger auf demselben Stand wie Pra-Tre Veter und frage mich, was Yoda in diesem ganz und gar durchschnittlichen Volk mit seinen durchschnittlichen Problemen und kleinlichen Streitereien sieht. In Heft #2 von drei dieses Handlungsstrangs hätte ich mir dann aber doch wesentlich mehr Hinweise erwartet, worauf die Handlung denn hinauslaufen soll. Bisher hätte ich da nur eine Idee: Da in einer fiktiven Geschichte eigentlich nie jemand zufällig hustet, sondern die hustende Person meist todkrank ist, vermute ich mal, dass es darauf hinauslaufen könnte, dass die Piraten Probleme mit einer Krankheit haben und Yoda ihnen dabei helfen muss oder etwas in diese Richtung.

Eventuell hat das auch mit den Kindern zu tun, die wir am Ende der heutigen Ausgabe sehen. Allerdings verwirrt mich das Panel mit den Kindern extrem. Diese sehen mit ihrer blasslila Haut aus wie Scalvi. Allerdings sagt Bree, als er die Kinder sieht: „Is this how they treat their own children?“ Er glaubt also wohl, dass dies die Kinder der Crulkon sind, die ja allesamt rote Haut haben. Ich bin irritiert.

Aus The High Republic-Perspektive bietet das Heft allerdings wieder ein interessantes Easter Egg: Brees unangenehme Geräusche erzeugende Gerätschaft, mit der er die Piraten erfolgreich verjagt, scheint von einer Erzählung Yodas inspiriert zu sein: Etwas Ähnliches muss auf dem Planeten Dalna passiert sein. Es ist schwer zu vermuten, dass wir diese Geschichte in dem im Mai 2023 erscheinenden Jugendroman Path of Vengeance zu lesen bekommen werden, welcher auf Dalna spielt und ebenfalls von Cavan Scott geschrieben wird.

Was die Zeichnungen angeht, muss ich eine Kritik von letztem Mal wiederholen: Leider sehen die Action-Panels mit viel Bewegung immer noch zu statisch aus. Ein wenig besser gefällt mir dieses Mal allerdings die Koloration. Die lila Scalvi mit ihrer teils bunten Kleidung werden nun häufiger vor einem eher bräunlich-gelben Hintergrund gezeigt, der die Abendstimmung einfängt. Insofern ist der Bonbon-Farben-Effekt, den ich letztes Mal beklagte, dieses Mal nur in wenigen Panels präsent.

Fazit

Insgesamt konnte mich Yoda #2 leider immer noch nicht überzeugen. Die Scalvi bleiben recht uninteressant und generisch und mir fehlt in diesem Mittelteil der Handlung noch immer die Orientierung, wohin die Geschichte gehen soll und was Yoda eigentlich will. Dafür kann ich nicht mehr als zwei Holocrons vergeben.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

Han Solo & Chewbacca #8 – rezensiert von Lukas

Aber sei auf der Hut. Hier kann es ziemlich rau zugehen.

Ben Kenobi, Star Wars: Episode IV Eine neue Hoffnung

Der Inhalt

Ob der alte Ben wohl zu Beginn dieses Hefts gesehen hat, wie Greedo geradewegs aus der Mos Eisley Cantina fliegt, als er Luke einige Zeit später vor genau solchen Situationen zu warnen scheint (siehe obiges Zitat)? Vielleicht. Dann hätte er aber auch direkt gesehen, wie Han, Chewbacca und Phaedra aus dem Lokal kommen, um ihre Unterhaltung mit dem Rodianer fortzusetzen. Greedo verrät ihnen dabei recht schnell, was aus dem seit mehreren Ausgaben vermissten Falken wurde und wo er sich befindet – er hat ihn bei einer durch und durch gemogelten Sabacc-Partie gegen die anderen rund um Khel und Corbus gewonnen. Außerdem offenbart er, dass sich die wertvolle Urne im Büro von Großmoff Tarkin auf Coruscant befindet. Unmöglich, dort einzubrechen. Außer natürlich für Han Solo und Chewbacca mit ihrer neuen Freundin.

Nach einer saftigen Rechten, die Greedos Sympathie für Han nur steigern lässt, und einer unspektakulären und schnell abgehandelten Re-Union mit dem Millennium Falken, schmieden die drei einen Plan für ihren neuesten Heist. Dieser verlangt allerdings vollen Körpereinsatz. Han und Chewie müssen als eingeschleuste Arbeiter durch die Kanalisation Coruscants in das Büro einsteigen, während Phaedra sich wortwörtlich in einen Protokolldroiden zwängt.

Parallel dazu geht auf zwei Seiten der Handlungsstrang um Corbus weiter. Er befindet sich auf Liskan im Outer Rim und wird dort von Marshal Buck Vancto gestellt. Um der Verhaftung zu entgehen, bietet er ihm an, ihn zu Han Solo zu führen. Zwei Ausgaben vor Abschluss der Reihe scheinen sich die Nebenfiguren also für das große Finale in Position zu bringen. Währenddessen gelingt es Phaedra, Tarkin zum Verlassen seines Büros zu bewegen, woraufhin ihre beiden Kumpane die übrigen Todestruppler äußerst schnell überwältigen und die Urne wieder in ihren Besitz bringen. Doch der Alarm plärrt los, die Räume werden von Sturmtruppen geflutet und bei der waghalsigen Flucht stürzt der getroffene Chewie in die Tiefen von Coruscants Straßenschlucht. Wie er das übersteht, werden wir erst nächste Ausgabe erfahren.

Marc Guggenheim schafft mit dieser Ausgabe wieder unterhaltsamer zu werden, auch wenn der klassische Aufbau von Konfrontation, Heist-Planung, Durchführung, losplärrendem Alarm, riesigen Problemen und ausweglos scheinendem Cliffhanger nach nunmehr acht Ausgaben etwas abgenutzt ist. Die Szenen mit Greedo bleiben ein Highlight, die Motivation von Phaedra nach wie vor wenig nachvollziehbar. Sie gehört jetzt einfach mit dazu. Nun bleibt zu hoffen, dass der Spaßfaktor für die restlichen zwei Ausgaben erhalten bleibt und Guggenheim einen gelungenen Abschluss liefert.

Zeichnungen

Der Look der Ausgabe gefällt mir auch wieder mehr als zuletzt. Dass David Messina unterschiedliche Locations gut umsetzen kann, war ja bereits bekannt. Die Gesichter transportieren wieder etwas mehr Gefühle der Protagonist*innen und vor allem Han und Tarkin sehen super aus. Im Büro des Letztgenannten gibt es auch einige spannende Hintergrundausstattung zu bewundern.

Fazit

Solide Ausgabe, in der Guggenheims Gespür für situative Momente wieder mehr zutage tritt und Messina nach Paul Frys kurzzeitiger Übernahme wieder glänzen darf. Die Formel ist verbraucht und dass die Reihe bald endet, ist nicht das Schlechteste. Nichtsdestotrotz unterhaltsame, kurzweilige Comic-Lektüre.

Der Rezensent vergibt 3 von 5 Holocrons!
Bewertung: 3 von 5 Holocrons

Doctor Aphra #27 – rezensiert von Matthias

Der Inhalt

Doctor Aphra #27 (28.12.2022)
Doctor Aphra #27 (28.12.2022)

Kurz bevor die Vermillion zerstört wird, werden Sana und ihr Team verletzt und bewusstlos von Just Lucky und Ariole Yu aus den Trümmern der Cobra Vault gerettet. Erst nach einer Behandlung im Bacta-Tank kommen die vier wieder zu Bewusstsein. Zwar sind sie froh, noch am Leben zu sein, aber als ihnen Lucky erzählt, was geschah, nachdem ihr Raumschiff zerstört wurde, und sie dann auch noch erfahren, dass sie auf Canto Bight und in den Händen von Ronen Tagge sind, verschlechtert sich ihre Stimmung zusehends. Insbesondere als dieser ihnen eröffnet, dass ihre Behandlung pro Person Millionen von Credits gekostet hat und sie diese mit Missionen für ihn abarbeiten müssen. Just Lucky kann ihnen da wenig Hoffnung machen, da er sich selbst in einer vergleichbaren Lage befindet.

Und auch an Bord der Ark Angel IV gibt es Licht und Schatten. Triple-Zero hat es mit seiner Schleimerei ernsthaft übertrieben, sodass nun Eternal Spark/Aphra genug von ihm und B2 hat und bei beiden kurzerhand einen schweren Kurzschluss verursacht. Dabei muss Eternal Spark/Aphra aber feststellen, dass die Elektro-Tattoo-Schaltkreise in Aphras Arm nicht mehr richtig funktionieren. Und die Ursache dafür zeigt sich sogleich, denn Aphra hat vorsorglich einen speziellen Virus in die Schaltkreise der Droiden eingespeist, der jeden Hacker, der sich an den Droiden zu schaffen macht, selber lahmlegen soll, und er funktioniert. In einem kleinen Wortgefecht kann Aphra durchsetzen, dass sie die Kontrolle über ihren Körper zurück erhält, aber nicht so ganz, wie es sich zeigt, denn auch der Eternal Spark hat gewisse Vorkehrungen getroffen und so schickt er Aphra nun auf die Jagd nach Sith. Kho Phon Farrus und die Archivarin versuchen an einem nicht genannten Ort immer noch, die Fermata-Cage-Waffe unter ihre volle Kontrolle zu bringen, um Palpatine dort einzusperren, aber die Sache läuft nicht so wie geplant. Daher legt Kho erst mal eine kleine Frust-Pause ein und schickt Deeta eine Nachricht, in der sie ihre weiteren Pläne auch im Hinblick auf den Eternal Spark mitteilt.

Als Deeta diese Nachricht empfängt, ist gerade Ronen zurückgekehrt, um von Sana zu hören, dass sie sich seinen Bedingungen unterwirft, aber diese teilt seine Sicht auf die Lage nicht und widersetzt sich. Ronen zieht daraufhin sein Ass aus dem Ärmel und outet sich als Crimson-Dawn-Anhänger, der die Unterstützung von Crimson Dawn hat, die Führung über die Tagge Corporation zu übernehmen. Und in der Tat stimmt Sana nun zu, aber sie macht klar, dass die Pläne von Ronen nur funktionieren, wenn sie Domina Tagge ausschaltet.

Die Umsetzung

Alyssa Wong baut im zweiten Teil des Handlungsbogens die kommenden Hürden für die beiden Teams auf. Nachdem es bislang sowohl für Sana also auch für Eternal Spark/Aphra mehr oder minder so gelaufen war, wie sie es sich wünschten, treten nun Probleme auf – Kontroll-Probleme, wie der Titel des Heftes „Control Issues“ schon nahelegt. Es wird interessant zu sehen sein, wie sich das Spiel hier entfaltet.

An der gewohnt guten Arbeit von Minkyu Jung und Rachelle Rosenberg ist nichts auszusetzen, bis auf die komplette Entgleisung in der Darstellung von Ronen, der sehr frappierende Ähnlichkeit mit dem Marshmallow Man aus Ghostbusters hat, nur in etwas schlanker.

Fazit

Das Heft ist ganz solide, die veränderte Konstellation der Teams verspricht interessant zu werden.


Die Fans der Hohen Republik dürfen sich schon am 11. Januar über die Fortsetzung der Abenteuer von Vildar und Matty in The High Republic #4: Balance of the Force, Part 4 freuen. Mit Han Solo & Chewbacca #9 geht es dann am 18. Januar weiter und am 25. Januar geben sich dann The High Republic: The Blade #2, Doctor Aphra #28 und Yoda #3: Light and Life, Part 3, letzterer mit dem Abschluss des ersten Handlungsbogens, wieder die Ehre.

In der nächsten Woche müssen sich dann aber erstmal wieder die klassischen Helden in Star Wars #30 aus einer brenzligen Situation befreien, in die sie unversehens geraten sind.

Wir bedanken uns bei Marvel für die Bereitstellung der digitalen Vorab-Exemplare, ohne die unser Marvel-Mittwoch nicht möglich wäre.

Logo zu Star Wars: Die Hohe Republik

Star Wars: Die Hohe Republik ist ein mehrjähriges Buch- und Comicprogramm, das hunderte Jahre vor den Skywalker-Filmen spielt und die Jedi in ihrer Blütezeit zeigt. Weitere Infos, News, Podcasts und Rezensionen gibt es in unserem Portal und in der Datenbank. Beachtet auch unsere Guides zur Lesereihenfolge von Phase I, Phase II und Phase III.

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