Rezension: Kopfgeldjäger, Band 3: Krieg der Kopfgeldjäger – Zielperson: Han Solo

Auch die Kopfgeldjäger mischen heftig beim nach ihnen benannten Krieg der Kopfgeldjäger mit und so erschien mit dem dritte Sonderband der Reihe bei Panini die Sichtweise von Valance, Dengar, T’onga und Co. auf die Geschehnisse beim großen Crossover-Event. Dabei haben sie eigene Ambitionen, was Han Solo angeht, und neue Gruppen werden gebildet.

Zum Inhalt

Zu Beginn des Sonderbandes reisen Valance und Dengar zusammen durch das (dem Namen nach wohl Influencer-)System Y’Toub, wo Nar Shaddaa liegt. Nach einer Auseinandersetzung mit Zuckuss und der Frage, wo Cadeliah ist, bewegt sich die Handlung dann aber recht schnell in Richtung Crimson Dawn und damit dem Krieg der Kopfgeldjäger.

Der Titel des Sonderbandes entpuppt sich dabei als besonders gut gewählt, da wir in einer Rückblende sehen, dass Han Solo bereits Zielperson einer Gruppe Kopfgeldjäger war und nur durch Valance gerettet werden konnte. Noch weiter zurück liegt dann der Verweis auf die Valances Rettung durch Han Solo und dessen Enttäuschung, dass Valance nun Teil eines Komplotts gegen ihn war, auch wenn er kurz vor Ausführung noch seine Loyalitäten überdacht hatte. Nun ist Han Solo wieder Zielperson, aber eben als Karbonitblock, und während Valance wohl eine alte Schuld begleichen will, hat Dengar eine ganz andere Motivation, was das Zweckbündnis spannend zu beobachten macht und man darauf wartet, dass sich beide unausweichlich entzweien werden.

Währenddessen beginnt sich aber auch etwas Anderes zu formieren, nämlich eine neue Riege an Hauptfiguren, an die der Staffelstab durch Valance wohl bald weitergereicht werden wird. T’onga und Losha suchen nämlich nach Unterstützern, um Cadeliah zu retten, die mit ihren beiden Blutlinien ja ein Symbol der Einheit für die Unterwelt darstellt. Aus dem selben Grund ist auch Crimson Dawn an ihr interessiert und so entbrennt auch hier ein Wettkampf gegen das Syndikat. Insgesamt also recht erfreulich, dass sich nicht alle nur auf den Karbonitblock versteifen, sondern auch andere Handlungen zumindest teilweise fortgesetzt werden.

Am Ende spitzt sich dieser Sonderband dann dahingehend zu, dass wir viel Verrat und doppelte Spiele sehen und man schon sehr aufmerksam sein muss, um nun jede Wendung vorherzusehen. Insgesamt macht aber gerade die Zusammenstellung der neuen Crew rund um T’onga Spaß zu beobachten, auch wenn für meinen Geschmack wieder zu viel Prügelei um der Prügelei Willen eingebaut wurde.

Ebenfalls schade finde ich den Wechsel von Valance hin zu einer anderen Comicreihe, was am Ende dieser Ausgabe deutlich wird und mir – durch die Rezension der Darth Vader-Reihe in den monatlichen Marvel-Heften – auch bewusst ist. Die Idee an sich ist ja ganz spannend, aber wenn man weiß, wie wenig aus dieser Figur in der Vader-Reihe bisher gemacht wurde, dann ist es schade, ihn aus seiner Kopfgeldjäger-Reihe herauszureißen, nur, um ihn dann auf der Ersatzbank zu parken. Auch wenn Valance wohl wieder in die Reihe zurückkehren wird, ergibt dieser kurze Abstecher in eine andere Reihe keinen Sinn, wenn man dann nichts mit der Figur anzustellen weiß.

Die Zeichnungen

Zeichner Paolo Villanelli überzeugt mit wiedererkennungswürdigen Figuren und in den meisten Fällen auch sehr gut unterstützenden Hintergründen. Einige Panel-Highlights sind ebenfalls zu finden, wie etwa in dem Rückblick auf das Schattensyndikat und die Geburt von Crimson Dawn in den Klonkriegen. Auch die Farben von Arif Prianto, Jesus Aburtov und Edgar Delgado vermitteln den gewohnt rauchigen und leicht dreckigen Charakter der Kopfgeldjäger-Ausgaben, der gemischt mit den Neonfarben klassischer Welten besonders gut funktioniert.

Fazit

Für einen Kopfgeldjäger-Band im Krieg der Kopfgeldjäger bekommt man in jedem Fall das, was man erwartet: Krieg zwischen den Kopfgeldjägern und jede Menge Kopfgeldjäger. Rund um T’onga formiert sich eine neue Mannschaft, Valance, Dengar und Fett geraten aneinander bei der Jagd auf Solo und irgendwie ist auch Cadeliah noch wichtig, wenn auch etwas mehr im Hintergrund in dieser Ausgabe. Gemischt wird die Story dann primär mit überbordenden Kampfszenen und einigen schön anzusehenden Sets, die dem ein oder anderen etwas zu viel sein dürften aber wohl in einem Kopfgeldjäger-Band schon zur Grundausstattung gehören.

Wir danken Panini für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

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