Rezension: Hyperspace Stories #2 von Dark Horse Comics

Nachdem Dark Horse Comics am 24. August wieder mit der Star Wars-Comic-Lizenz loslegte und Hyperspace Stories #1 erschien, erscheint heute schon das zweite Heft, welches jedoch nicht ganz so überzeugen kann. Wieso es zu einfach gestrickt ist und wieso man sich anstrengen muss, damit man die Hauptfiguren erkennt, soll in dieser Rezension erörtert werden.

Der Inhalt

Hyperspace Stories #2 (21.09.2022)
Hyperspace Stories #2 (21.09.2022)

Luke und Leia begeben sich nach Episode IV wieder mal auf die Suche nach einem Planeten, auf dem sie eine Basis errichten können. Ihr Ziel diesmal ist der Planet Banas. Leia hofft von diesem Planeten aus die Frachter-Bewegungen im System überwachen zu können, sodass ein Agent die Rebellion zeitnah über eine gesteigerte imperiale Präsenz informieren und diese so entsprechend reagieren kann.

Aber ganz so vergessen von der Zeit wie Luke meinte, ist dieser Planet im Outer Rim nicht, denn das Imperium ist zur Überraschung von Luke und Leia schon vor Ort. Die beiden verstecken sich erstmal in einem Gebrauchtwaren-Laden, wo Leia eine alte Wookiee-Puppe findet, mit der sie wenig später ein Kind aufmuntert, welches mit seiner Mutter ebenfalls Zuflucht vor den patrouillierenden imperialen Soldaten gesucht hat.

Nachdem die beiden eine Durchsuchung des Ladens in einem Versteck überstanden haben und die Soldaten von der Ladenbesitzerin in die falsche Richtung weggeschickt wurden, müssen die beiden einen gefährlichen Weg aus dem Dorf hinaus einschlagen, da sie nicht zu ihrem Raumschiff zurück können. In der folgenden Nacht erzählt Leia Luke auf dem schneeumtosten Berggipfel, den sie übersteigen müssen, von ihrer Wookiee-Puppe. Am nächsten Vormittag beginnen sie den Abstieg stoßen aber in einer Höhle, in der sie sich vor einem patrouillierenden TIE-Jäger geflüchtet haben Markierungen, die zu einem Bergwerk führen, in dem ein Teil der heimischen Bevölkerung ein für die Rüstung nützliches Mineral für das Imperium abbaut. Doch schnell werden die beiden von den imperialen Wachmannschaften entdeckt und Leia sogar direkt erkannt. Eine wilde Flucht über unwirtliche Eisflächen beginnt, gejagt von Raubtieren und Sturmtruppen, die von einer imperialen Offizierin angeführt werden, die schon ihre nächste Beförderung fest im Blick hat.

Die Umsetzung

Cecil Castelucci hat eine recht umfangreiche und durchaus humorige Abenteuergeschichte erdacht und diese auch durch die geschickte Nutzung der Erzählkraft von Bildern auf den 20 Seiten erzählt bekommen. Dass man dabei an einigen Stellen etwas arg auf die Unterstützung durch glückliche Zufälle setzen musste, erklärt sich von allein und stört mich nicht wirklich. Was mich aber stört, ist der doch sehr plumpe Umgang mit der verbalen Erläuterung der Motivation, sowohl bei der lokalen Bevölkerung als auch bei Leia und Luke. Dabei unterschätzt man massiv das kindliche Verständnis und feine Gespür für die Beweggründe und Gemütsverfassung von Personen und so verpufft letzendlich die Moral von der Geschichte völlig. Hätte man hier die entscheidenden drei Szenen etwas geschickte formuliert, wäre der Comic sehr viel befriedigender ausgefallen.

Was ich ebenfalls nicht befriedigend fand war die Darstellung von Luke und Leia. Besonders Leias Haare scheinen für Megan Huang ein unlösbares Problem gewesen zu sein, aber auch das völlige Fehlen sonstiger Wiedererkennungsmerkmale bei den beiden Figuren verstärkt den eher schwachen Eindruck bei den Zeichnungen. Da haben wir im letzten Heft deutlich Besseres zu sehen bekommen und in einzelnen Panels zeigt sie ja auch, dass sie mehr könnte, wenn sie wollte.

Fazit

Die Bewertung dieses Heftes fällt wegen deutlicher, handwerklicher Mängel entsprechend schlechter aus. Ich hoffe doch sehr, dass das dritte Heft eher wieder auf der Niveaustufe des ersten Heftes liegt. Da das Autoren-Künstler-Gespann dann wieder das gleiche sein wird, wird ein direkter Vergleich möglich sein.

Hyperspace Stories #3 wird erst am 9. November erscheinen.

Ein Kommentar

  1. Die Story an sich fand ich ganz nett aber belanglos. Leider trifft diese Beschreibung mittlerweile auf sehr viele Star Wars Comics zu. Viel zu viel Masse statt Klasse.

    Die Charakterdarstellung (rein zeichnerisch) war meiner Meinung nach eine Katastrophe. Ich kann mich an kaum einen Comic erinnern, wo die Charaktere so schlecht zu erkennen waren. Wenn ich mir das Cover für die nächste Ausgabe mit Poe und Finn ansehe, wird das aber wohl eher sogar noch schlimmer…

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