Rezension: Star Wars Adventures – Ghosts of Vader’s Castle #2 von IDW

Im zweiten von fünf Sonderheften mit den Geschichten zu Ghosts of Vader’s Castle macht uns IDW Publishing heute mit der Geschichte „Attack of the 50 Foot Wookiee“ bekannt. Wobei mir persönlich der andere, ebenfalls im 60er-Jahre-Design gehaltene Titel „The Wicked Wookiee“ noch etwas besser gefällt und wohl auch zutreffender ist.

Der Inhalt

In der Rahmenhandlung wendet sich Lina, im Range eines Captains, mit ihrer Sorge um Milo, der nach Mustafar entschwunden ist, an Leia und Kanzlerin Mon Mothma. Ihr Wunsch nach Entsendung eines Schiffes, welches nach Milo suchen könnte, wird aber abgelehnt. Aber wie es Leias Art ist, lässt sie Lina nicht völlig unverrichteter Dinge gehen, sondern gibt ihr wenigstens den Namen und Aufenthaltsort eines geeigneten Schmugglers, der mit ihr nach Mustafar fliegen würde.

Als Lina den genannten Ort in der Unterwelt Chandrilas aufsucht, stößt sie auf Jaxxon, der ja immer gerne mal in den Geschichten von Cavan Scott auftaucht. Aber auch wenn er wie immer auf sehr verwegen tut, hält ihn derzeit ein Alptraum davon ab, seinen Worten auch Taten folgen zu lassen.

Der Alptraum führt ihn nach Kashyyyk, wo er eine Schiffsladung von Saava-Beeren für Glutta den Hutten ausfliegen soll. Wegen des lokalen Beute-Festivals, die dreiwöchige Erntedank-Variante der Wookiees, erhält er aber keine Starterlaubnis, weil der Abtransport jener Früchte zu dieser Zeit den Zorn der Vorväter erregen könnte. Natürlich hält sich Jaxxon nicht an das Verbot und natürlich muss er dafür einen hohen Preis zahlen, denn zuweilen haben solche alten Regeln einen wahren Kern und können zu sehr haarigen Konfrontationen führen, wie der Titel des Heftes ja schon erahnen lässt.

Die Umsetzung

Die für diese Reihe übliche Konstellation mit der Geschichte in der Geschichte funktioniert diesmal hervorragend und ganz natürlich. Der Humor ist bei so einer Geschichte ganz klar das Herzstück und diesmal sehr gut gelungen. Viele der Kommentare von Jaxxon haben mich sehr amüsiert, besonders die zur Vertrauenswürdigkeit der „Calrissian Chronicles“ oder der Größe von Hans Ego. Aber es gibt auch in der Rahmengeschichte durchaus Panels, die in Richtung leichtem Grusel zielen und ebenfalls recht gelungen sind. Einziges leichtes Logikloch ist der Umstand, dass die Frucht bei Jaxxon erst im zweiten Anlauf ihre furchterregende Wirkung entfaltet. Für das Setting ist die Geschichte eine runde Sache, die aber auch über den Klamauk hinaus ein paar kleine Infos über die Geschehnisse nach Episode VI und einige Figuren liefert.

Zum Gelingen des Heftes haben dieses Mal besonders die beiden Illustratoren, Francesco Francavilla für die Rahmenhandlung und Derek Charm für Jaxxons Geschichte, beigetragen. Beide haben eine wirklich gute Arbeit abgeliefert. Insbesondere Francesco Francavilla hat in der Rahmengeschichte einige sehr stimmungsvolle und schöne Panels geschaffen, z.B. das Panorama von Chandrila oder das scherenschnitthafte Portrait von Lina. Auch die Idee, die Silhouette von Vaders Festung zu einer teuflischen Fratze zu verzerren, ist interessant. Als stimmungsmäßig ebenfalls sehr ansprechende Mischung aus Blade Runner und Cyberpunk empfand ich die neonfarbene Unterwelt von Chandrila. Derek Charm hingegen musste in seinem Part natürlich für etwas mehr Klamauk sorgen und hat dies auch sehr farbenfroh geschafft, wobei er gerade auf die Gestik und ihre Dynamik viel Wert gelegt hat. Aber auch Hans Verwandlung, nachdem er von der Frucht gegessen hat, ist sehr erheiternd.

Wie bei IDW üblich gibt es zu diesem Heft drei Cover, je eines von den beiden Künstlern, sowie eine Schwarzweiß-Variante des Covers von Francesco Francavilla.

Fazit

Wer mal wieder herzhaft lachen will, der macht mit diesem Heft absolut nichts falsch. Klare Leseempfehlung!

Nächste Woche erscheint dann der dritte Teil, in dem wir auch wieder auf einen alten Bekannten aus dieser Reihe treffen.

Wir danken IDW Publishing für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars und der Vorschauseiten.

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