Marvel-Mittwoch: The High Republic #3

Im dieswöchigen Marvel-Mittwoch gibt es lediglich einen Comic, über den wir sprechen können: The High Republic #3! Meine Meinung zum Werk findet ihr wie immer unterhalb der Spoilerwarnung. Viel Spaß beim Lesen und Mitdiskutieren!
Achtung: Bitte bedenkt, dass unsere Marvel-Mittwoch-Rezensionen Spoiler enthalten, damit wir in den Kommentaren mit euch diskutieren können.

Der Inhalt

The High Republic #3 mit dem Comic There Is No Fear, Part 3 setzt nach einem minimalen Zeitsprung ziemlich genau dort an, wo Heft #2 aufgehört hat. Ceret ist im Gestrüpp Sedri Minors spurlos verschwunden, woraufhin Keeve und Avar mit der Ataraxia ebenfalls zu dem Planeten aufgebrochen sind. Die Ausgabe startet direkt voller Action, denn Terec hat scheinbar den Verstand verloren und ist von wirklich besorgniserregenden Anfällen geplagt. Die Dynamik in dieser Eröffnungsszene ist großartig, es macht einfach Spaß, die sonst so seriösen, geordneten Jedi im völligen Chaos zu erleben, während sie sich alle gegenseitig anschreien. Sskeer ist immer noch völlig außer sich, die Situation ist absolut bizarr, wie auch Keeve anmerkt.

Die Jedi treffen daraufhin auf Einwohner des Planeten, die ihnen freundlicherweise mit Brot helfen wollen (naja, ganz ehrlich, damit ist Sskeer und Terec definitiv nicht zu helfen), aber von einem scheinbar selbsternannten Vorstand der Bevölkerung aufgehalten werden. Von den Bewohnern erfahren wir von dem Verschwinden der Personen und den verrottenden Feldern, damit haben sie ihre Rolle jedoch auch erfüllt und verlassen die Handlung wieder. Fiesling Kal Sulman ist der typische aufmüpfige Tyrann und kein besonders origineller Charakter, aber er erfüllt seinen Zweck.

Keeve macht sich unterdessen selbst auf die Suche nach der Ursache des Problems, da sie momentan scheinbar die Einzige mit klarem Verstand ist. Ihre Beobachtung der Situation und auch ihre leicht entnervte Art passen perfekt zur Stimmung der Handlung. In den stinkenden Feldern macht sie erneut Bekanntschaft mit einem kleinen Jungen; es scheint als ziehe Keeve kleine, nervige Wegbegleiter magisch an. Bartol mit seiner naiven Faszination ist jedoch eigentlich ganz niedlich, auch wenn er einfach ins nächste Senkloch springt, damit Keeve ihn auffängt. Dort unten entdecken die zwei eine ziemlich starke dunkle Präsenz, und die bedrückende Atmosphäre in den unterirdischen Tunneln hat mir gut gefallen. Generell setzt sich das Gefühl direkt bevorstehender Gefahr aus dem letzten Heft hier fort und bildet einen guten Spannungsbogen über die Hefte hinweg.

Auch in diesem Teil der Geschichte gibt es wieder Korrespondenz zur Starlight-Station. Gefallen hat mir daran, dass die Geschehnisse aus Heft #2 aufgegriffen werden, da Heft #3 die Bacta-Geschichte im Zusammenhang mit den Hutts erstmal in den Hintergrund stellt. So vergessen wir aber nicht, dass wir ja auch noch ein übergeordnetes Ziel verfolgen. Maru hat inzwischen den Jedi-Rat auf Coruscant verständigt und ich bin gespannt, ob wir in den nächsten Heften mehr vom Rat zu sehen bekommen und ob er sich einmischt. Die Autopsie des Hutt-Leichnams führen übrigens zwei bekannte Gesichter durch! Wieder einmal lässt Sulman seinen Unmut über die Jedi verlauten, dieses Mal konnte er mir allerdings sogar ein Schmunzeln bereiten, als er die Jedi darauf aufmerksam macht, dass Leute beschützen zu wollen, während sie ständig ihre eigenen Mitglieder verlieren, nicht unbedingt die beste Idee zu sein scheint.

Zurück bei Keeve und Bartol bekommen wir nun endlich in voller Größe einen Drengir zu sehen. Die Szene, in der Keeve den um seinen verstorbenen Freund trauernden Jungen tröstet, ist wirklich herzerwärmend, umso gruseliger ist dafür das nach Fleisch schreiende Ungeheuer. Zeitgleich mit dem Erwachen des Drengir erwacht auch Terec wieder, jedoch als Teil des Drengir, und attackiert Sskeer. Keeve und Bartol werden zum Glück von Avar gerettet, die nun also endlich auch mal etwas Action zeigen darf und nicht nur eine passive Rolle spielt. In der wohl gruseligsten Szene des Comics offenbart sich, dass der zweigeteilte Drengir auch als zwei getrennte Lebewesen überleben kann. Am schlimmsten jedoch – die Drengir haben Sskeer für sich gewonnen, der nun wortwörtlich mit den Wesen verwachsen ist. Dass mit Sskeer noch etwas dunkles passieren wird, konnten wir – inklusive der involvierten Jedi – uns wahrscheinlich alle denken, dennoch kam diese Wendung überraschend und ist der perfekte Punkt für einen weiteren Cliffhanger. Wovor die Jedi Angst haben, ist nun zumindest im Ansatz geklärt!

Die Umsetzung

Zur gestalterischen Umsetzung lässt sich wenig sagen, das ich nicht in den letzten zwei Monaten schon erwähnt habe. Die Zeichnungen sind gewohnt hochwertig und machen einfach Spaß. Zu den grünen Gedankenblöcken von Keeve und den weißen Dialogblasen gesellen sich in diesem Heft noch schwarze Sprechblasen für die Drengir. So kann immer gut unterschieden werden, wer gerade spricht und ob dies unter dem Einfluss der Monster geschieht.
Auch atmosphärisch wurde wieder alles rausgeholt. Die verschiedenen Farben der Panels vermitteln einem direkt, an welchem Ort man sich befindet, und in den unterirdischen Tunneln wurde wieder schön mit den Lichtschwertern als einzige Lichtquelle gearbeitet.

Die neuen Figuren wirken lebhaft – Kal Sulman scheint auch visuell wie der stereotypische Fiesling und Bartol wie ein quirliger kleiner Abenteurer. Auch der/die Drengir waren visuell ein Augenschmaus, mit ihren vielen Armen oder Tentakeln. Ich weiß gar nicht, wie ich sie am besten beschreiben soll, man muss sie wohl einfach mal selbst gesehen haben. Auch der in die Wesen verwachsene Sskeer wurde zeichnerisch toll in Szene gesetzt.
Also hier wie immer: die Umsetzung ist top!

Fazit

The High Republic #3 kann mit den ersten zwei Heften gut mithalten. Die Bacta-Storyline wird zwar kurz vernachlässigt, um die Drengir in den Vordergrund zu stellen, dafür sind diese aber auch gekonnt in die Geschichte eingebracht worden. Es gibt insgesamt etwas weniger Action und etwas mehr Horror, doch die Mischung gefällt mir gut. Der Comic schafft es, nie langweilig zu werden. Nebencharaktere wie Kal Sulman oder die Dorfbewohner sind sehr stereotypisch, sie scheinen nur eine geringe Relevanz zu haben und eher der Erklärung von Problemen beziehungsweise als Mittel zum Zweck zu dienen, jedoch stört das wenig. Ich bin gespannt, ob der Jedi-Rat in den kommenden Teilen der Geschichte eine Rolle spielen wird und natürlich, ob Sskeer noch zu retten ist. Die Spannung lässt auf jeden Fall nicht nach und macht Lust auf The High Republic #4!

Wie hat euch der dritte Teil der Story There Is No Fear gefallen? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare!

Wir bedanken uns bei Marvel-Comics für die Bereitstellung der digitalen Vorabexemplare, ohne die unsere Marvel-Mittwoche nicht möglich wären.

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Star Wars: Die Hohe Republik ist ein mehrjähriges Buch- und Comicprogramm, das hunderte Jahre vor den Skywalker-Filmen spielt und die Jedi in ihrer Blütezeit zeigt. Weitere Infos, News, Podcasts und Rezensionen gibt es in unserem Portal und in der Datenbank. Beachtet auch unsere Guides zur Lesereihenfolge von Phase I, Phase II und Phase III.

2 Kommentare

  1. Ich finde dir Fortsetzung auch recht gut, ein bisschen zu gelenkt in der Geschichtsentwicklung vielleicht. Mit den Drengir hadere ich aber immer noch etwas, aber vielleicht gibt sich das mit der Zeit und dem Volumen der Informationen, die wir über sie bekommen.

  2. Auch die dritte Ausgabe hat mir gut gefallen. Tolle Zeichnungen und die Drengir fand ich wirklich cool umgesetzt. Ich bin gespannt wie sich das ganze in den kommenden drei Ausgaben noch entwickelt und wie es insgesamt mit den Comics weitergehen wird.

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