Rezension: Star Wars Comic-Kollektion, Band 94: Die Jedi-Chroniken: Die Lords der Sith

Nomi … Cay … Tott. Vergebt mir. Ich weiß jetzt, was Fredon Nadd auf Onderon gemeint hat … Ich befinde mich auf einem Pfad, von dem es kein Zurück mehr gibt.

Ulic Qel-Droma

Bereits in mehreren Bänden der Star Wars Comic-Kollektion von Panini wurden die Geschichten der Jedi-Chroniken behandelt. Zuletzt in Band 88 mit Das Geheimnis der Jedi-Ritter, in dem wir die Hintergrundgeschichten zu Nomi Sunrider, den Cel-Droma Brüdern und Freedon Nad, sowie den jungen Royals des Kaiserin Teta Systems. Die aktuelle Ausgabe, Band 94, enthält nun den vorletzten Teil der Jedi-Chroniken: Die Sith Lords von Tom Veitch und Kevin J. Anderson. Anderson hatte zu diesem Zeitpunkt die Jedi-Akademie Trilogie bereits geschrieben, aber Achtung: Das Goldene Zeitalter der Sith und Der Untergang der Sith, die chronologisch an erster und zweiter Stelle der Jedi-Chroniken stehen, wurden erst später als Prequel geschrieben. Daher sind einige Teile zu Naga Sadow im vorliegenden Band nicht so dargestellt, wie es uns in den entsprechenden Geschichten gezeigt wurde. Und das obwohl dieselben Autoren beteiligt waren. Das fand ich ein wenig enttäuschend.

Seit den Geschehnissen auf Onderon sind zwei Jahre vergangen und die Thronerben des Kaiserin Teta-Systems haben keine Lust mehr zu warten. In der Zwischenzeit haben sie einen Geheimbund gegründet, dessen Mitglieder sich die Krath nennen und nun die Herrschaft über das System an sich reißen, indem sie die aktuellen Führer und die nicht folgsamen Minenbetreiber des Systems töten. Dazu nutzen sie hauptsächlich Sith-Magie, die sie von Freedon Nadd gelernt haben und die ihnen durch die Sith-Amulette möglich ist, die sie aus einem Museum gestohlen haben. Wir erinnern uns: Selber haben sie keine Begabung in der Macht.

Unterdessen hat ein junger Jedi namens Exar Kun ebenfalls den Pfad der Jedi verlassen und die Autoren versuchen auch gar nicht das irgendwie subtil zu gestalten. Kuns erster Auftritt ist direkt ein Übungsgefecht mit seinen Mit-Jedi, bei denen er rassistische Äußerungen von sich gibt und die Fassung verliert als er eine Narbe davonträgt.

Ulic und Nomi versagen derweil die Krath in einer Raumschlacht zu vernichten und berufen daher eine Jedi-Vollversammlung ein, die komplett in die Hose geht. Dabei treffen wir auch auf Odan-Urr, der schon in den ersten Bänden der Chroniken vorkam. Was sehr interessant ist, da seitdem mehr als 1000 Jahre vergangen sind. Entsprechend alt sieht er allerdings auch aus.

Jedenfalls kommt Ulic auf die dumme Idee, sich auf die dunkle Seite zu begeben, um die Krath zu unterwandern. Natürlich geht das ganze schief und besonders nachdem er (mehrfach) mit Aleema, der weiblichen Führerin der Krath, geschlafen hat, verfällt er komplett der dunklen Seite.

Wesentlich interessanter ist da Exar Kuns Fall zur dunklen Seite. Dieser „erforscht“ als „Archäologe“ die Überreste von Nadd auf Dxun und folgt dessen Geist nach Korriban, wo er umgebracht und durch die dunkle Seite wiederbelebt werden muss, wie es später auch Skywalker geschehen wird. Wichtig ist hier die Auslegung der Macht, denn es wird geschrieben, dass er obwohl er es versucht, danach nicht mehr auf die helle Seite der macht zugreifen kann, da sie die dunkle Seite in ihm erkennt und sich vor dem nun gefallenen Jedi verschließt.

Auch scheint Kun hier den Kampf mit zwei Lichtschwertern erfunden zu haben, was übrigens auch im Videospiel The Clone Wars: Lichtschwertduelle für die Wii erwähnt wird, wenn man Assajj Ventress spielt.

Allerdings konnte mich der Comic im Allgemeinen nicht mitreißen. Es gab interessante Teile der Story, aber ich konnte mich mit keinem der Charaktere identifizieren, oder mich in sie hineinversetzen. Entweder sie handelten zu berechenbar, oder die Geschichte war zu vorhersehbar, was letztlich auf das gleiche hinausläuft. Auch Nomis Charakterentwicklung hat mich nicht überzeugen können, da sie einfach aus dem nichts kam und nur einen Grund für Eingreifen in Ulics Handlungsbogen lieferte.

Daher gebe ich zwei von drei Holocrons.

Der Rezensent vergibt 2 von 5 Holocrons!
Bewertung: 2 von 5 Holocrons

Wir danken Panini für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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