Retro-Rezension: Star Wars, Band 1: Hölle der Kopfgeldjäger von Mary Jo Duffy

Star Wars, Band 1: Hölle der Kopfgeldjäger
Star Wars, Band 1: Hölle der Kopfgeldjäger

Heute mach ich mal eine Zeitreise für Euch. Auf einem Flohmarkt habe ich ein paar alte, sehr gut erhaltene Star Wars-Comicbände von Ehapa ergattert, die das klassische Marvel-Material zum Krieg der Sterne enthalten.

Meine Zeitreise beginnt mit dem ersten Band, der bei Ehapa unter dem Titel Star Wars erschienen ist. Die 22 Bände davor hatten den Haupttitel Krieg der Sterne. Mit der Geschichte Hölle der Kopfgeldjäger wird die Erzählung aus Krieg der Sterne, Band 22: Kälteschock auf dem Höllenplaneten! – Suche nach Han Solo! direkt weitergeführt, es ist aber kein Problem, mit Hölle der Kopfgeldjäger anzufangen, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind.

Da ich auch den 9. Star Wars Classics-Band von Panini besitze, in dem die zwei Geschichten aus dem Ehapa-Comic erneut abgedruckt worden sind, kann ich Euch auch einen Vergleich zur Neuauflage geben. Im Star Wars Classics-Sammelband von Panini haben die Geschichten andere Titel. Ihr findet den Comic Hölle der Kopfgeldjäger unter dem Titel Narrengold und die Geschichte Die Geisterstadt der Katzenmenschen heißt einfach nur Lahsbane.

Es war wie eine Reise in meine Kindheit. Als der Comic im Jahr 1984 bei Ehapa erschien habe ich Comics von Asterix, Lucky Luke, Die kleinen grünen Männchen (wer kennt sie noch?) Clever & Smart und Die Schlümpfe gelesen. Grelle, kräftige Farben – das war das Markenzeichen der Comics aus dieser Zeit. Genau das findet man in diesem Comic wieder. Back to the good old 80s, das war mein erster Gedanke. Luke Skywalker erinnert einen vom Aussehen her an He-Man und Lando hat blaue Haare – warum auch nicht?

Hölle der Kopfgeldjäger beginnt auf dem Planeten Stenos, wo Luke und Lando denken, dass sie Han Solo gefunden haben. Die Person in dem Karbonitblock ist aber nicht Han, sondern der Gangster Chihido. Als die Beiden von Kopfgeldjägern überrascht werden, kommen ihnen die Freunde von Chihido, die Zeltronerin Dani und der Mensch Rik, zu Hilfe. Der zweite Comic mit dem Titel Die Geisterstadt der Katzenmenschen spielt auf dem Planeten Lahsbane. Die Freunde suchen nach einem Rebellenpiloten, der Informationen über Han Solo haben soll, und geraten dabei in Schwierigkeiten.

Einige Textstellen haben mich auch schmunzeln lassen. Die Übersetztung hatte damals noch keine Vorgaben, was zu solch tollen Sätzen geführt hat. An einer Stelle sagt Bossk folgendes zu Luke:

Ein Jedisäbel! Du zerstörst meinen Blaster!

Die überarbeitete Version von Panini hat da schon eine bessere Ausdrucksweise:

Ein Lichtschwert! Du hast meinen Blaster zerstört!

Classics #9 (Hardcover)
Classics #9 (Hardcover)

So, nun zum Vergleich mit der neuen Version von Panini im 9. Star Wars Classics-Band.

Für die Panini-Ausgabe hat man die Farben so überarbeitet, dass sie nicht mehr so kräftig wirken. Die Bilder sind jetzt mehr Ton in Ton und sind nicht mehr so erschlagend wie bei der Ehapa-Version. Außerdem hat sich Panini auch die Mühe gemacht, die Werke nocheinmal ordentlich zu übersetzten, damit sie von der Ausdrucksweise her stimmiger mit den anderen Star Wars-Werken sind. Dies ist den Mitarbeitern von Panini auch vorzüglich gelungen. Wer sich aber richtig in die Achtziger zurückversetzen will, der muss sich den Ehapa-Comic kaufen.

Ich persönlich werde mir auf alle Fälle alle Star Wars Classics-Bände von Panini zulegen und immer wieder auf Flohmärkten schauen, ob ich einen Stand mit Ehapa-Comics finde.

Es wird ja immer wieder gerne über die alten Star Wars-Comics von Marvel gelästert. Ich kann das nicht verstehen. Die Geschichten haben mir ein tolles Star Wars-Gefühl gegeben und es war schön. diesen Comic zu lesen. Es ist auf alle Fälle eine Bereicherung meiner Sammlung. Für jüngere Fans empfehle ich allerdings nicht die Originalversion von Ehapa sondern die neue von Panini. Die grellen Farben aus den Achtzigern muss man schon lieben, um damit klarzukommen.

Ich vergebe dem Comic 4 von 5 Holocrons, weil er deutlich besser ist als manch The Clone Wars-Comic, aber an einen Comic wie The Old Republic – Verlorene Sonnen nicht heranreichen kann.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!

2 Kommentare

  1. Gute und interessante Rezension, vor allem der Vergleich zwischen Original und Panini Reprint.
    Ich muss zugeben, dass die Classics von Panini mittlerweile das Herzstück meiner Star Wars Comic Sammlung sind.
    Man fühlt sich einfach in der Zeit zurück versetzt und die Comics verspüren einen ganz anderen Charme als die x-te Vader gegen Alle Stories.
    Man merkt auch, dass Panini sich da wirklich Mühe gegeben hat, nicht nur von der farblichen Bearbeitung sondern auch von der Übersetzung her.
    Das Einzige was ich mir gewünscht hätte, wäre eine Angabe des Erscheinungsjahres bei den einzelnen Covern aber das ist ja nichts Weltbewegendes.

    1. Ich kann dir da nur beipflichten. Die Geschichten fühlen sich trotz ihres Alters unverbraucht an und haben einen ganz besonderen Charme.

      Für das Erscheinungsjahr der einzelnen Ehapa Bände hast du ja uns. Schau einfach in unsere Datenbank, dann weißt du wann die original Comics erschienen sind.
      Dieser Comic wird im November 30 Jahre alt.

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