Rezension: Darth Bane: Schöpfer der Dunkelheit von Drew Karpyshyn

Darth Bane: Schöpfer der Dunkelheit ist der erste Roman der Darth Bane-Trilogie von Drew Karpyshyn. Schöpfer der Dunkelheit erschien in Deutschland erstmals am 11. Juni 2007 bei Blanvalet und brachte 410 Seiten Sith-Geschichte mit sich. Das Original erschien am 26.September 2006 bei Del Rey und umfasste 324 Seiten. Nächste Woche kommt bei Blanvalet eine Taschenbuchausgabe mit überarbeitetem Cover heraus.

Darth Bane: Schöpfer der Dunkelheit
Darth Bane: Schöpfer der Dunkelheit (Paperback-Ausgabe)

Die Handlung spielt in den Jahren 1003 bis 1000 VSY und setzt auf dem Planeten Apatros ein, auf dem der Bergarbeiter Dessel in einer Cortosis-Mine schuftet. Während dieser arbeitet, wird die Situation erklärt, in der die Minenarbeiter auf Apatros arbeiten müssen, und wie billig die Geräte waren mit denen das extrem widerstandsfähige Metall Cortosis abgebaut wird. Just in diesem Moment explodiert natürlich der Motor von Des‘ Schlagbohrer und so ist er gezwungen, eine Pause einzulegen. Ein Freund seines toten Vaters versucht daraufhin, Dessel die Ader vor der Nase wegzuschnappen. Dies beginnt mit einem Wortgefecht, in welchem Dessels Lage besser erklärt wird. Vor allem aber nennt Gerd, der Kontrahent, Dessel „Bane“ – englisch für Fluch, wie der Fluch, der er auf dem Leben seines Vaters gewesen sein soll. Dessel ist also die titelgebende Figur des Buches. Ein unfairer Kampf zwischen Dessel und Gerd entbrennt und nachdem Dessel einige fiese Hiebe einstecken musste, wird in ihm etwas aktiviert, was der geübte Star Wars-Leser natürlich sofort als die Macht erkennt. Jedoch erkennt dies weder Dessel noch wird die Szene weiter aufgeklärt. Der Kampf endet schließlich mit einem verlorenen Daumen auf Seiten Gerds.

Darth Bane: Schöpfer der Dunkelheit (Taschenbuch-Ausgabe)
Darth Bane: Schöpfer der Dunkelheit (Taschenbuch-Ausgabe)

Im Folgenden fährt Dessel nach Hause und bemerkt ein republikanisches Schiff in der Nähe. So beschließt er, die örtliche Cantina aufzusuchen, mit deren Wirt, dem Rodianer Groshik, er befreundet ist. Auch die republikanischen Soldaten sind anwesend und betätigen sich als Anwerber für die republikanische Armee am Spieltisch. Dessel spielt einige Runden mit und gewinnt mithilfe unterbewussten Einsatzes der Macht letzten Endes einen großen Haufen Credits. So kommt es, dass einer der Soldaten Dessel des Mogelns bezichtigt, und es kommt zu Handgreiflichkeiten. Auf dem Heimweg wird Dessel erneut angegriffen. Dieses Mal endet die Sache tödlich und Dessel ist gezwungen, als Soldat anzuheuern, um von Apatros entkommen zu können. Allerdings auf der Seite der Sith. Und hier beginnt der Werdegang des Darth Bane.

Schöpfer der Dunkelheit ist ein wunderbar fesselnder Roman, der endlich Meister Yodas Zitat aus Die dunkle Bedrohung aufklärt und die Grundlage zur berühmten Regel der Zwei schafft. Da es in dieser Ära kaum Romane oder Comics gibt, gibt es auch kaum bekannte Charaktere, die eingebaut werden könnten. Allerdings gibt es stattessen Schöpfer der Dunkelheit zu Hauf bekannte Planeten aus. Neben eher unbekannten Planeten wie Apatros, Abria oder Dxun haben weitaus bekanntere Planeten „Gastauftritte“: Coruscant, Chandrila, Corulag, Dathomir, Honoghr, Sullust, Umbara, Kashyyyk, etc. Es mangelt also nicht an Sehenswürdigkeiten. Trotzdem verkommt Banes Reise nicht zur Sightseeing-Tour. Jeder Planet ist sinnvoll in die Story eingearbeitet und man bemerkt eigentlich gar nicht, wie viele Planeten er letzten Endes besucht hat. (Vielen Dank hier an unsere Kollegen von jedipedia.net, die tolle Arbeit bei der Zusammenstellung der Liste geleistet haben).

Für Neueinsteiger ins Erweiterte Universum ist Schöpfer der Dunkelheit ein hervorragendes Werk. Es gibt eine Reise durch die Galaxis, in einem gewissen Grad wird die Vorgeschichte zu Episode I erklärt und es wird kaum bis gar kein Vorwissen benötigt, um die Handlung zu verstehen.

Darth Bane: Schöpfer der Dunkelheit von Drew Karpyshyn erhält vier von fünf Holocrons von mir.

Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!
Der Rezensent vergibt 4 von 5 Holocrons!

7 Kommentare

  1. Der Artikel ist mMn viel zu knapp gehalten. Zu einer vernünftigen Rezension gehört auch dazu, dass man auf Sprache, Charaktere, Spannungsaufbau etc. eingeht, was zumindest in diesem Fall auch möglich ist, ohne
    stark zu spoilern.
    Aber großes Lob für die Arbeit, die ihr hier leistet. 😉

    1. Ersteinmal vielen Dank für das Lob. Ich denke ich spreche für das ganze Team, wenn ich sage, dass wir gerne hören, wenn unsere Arbeit auch gelesen wird 🙂
      Zur Kritik: Ich muss zugeben, dass das hier nicht meine beste Rezension ist, das steht außer Frage. Und tatsächlich ist sie auch ein wenig kurz geraten, ebenfalls ein Punkt. Wenn du aber die anderen Rezensionen auch liest, dann wirst du merken, dass jeder Rezensent seinen eigenen Stil hat und ich gehe eher selten auf Spannungsaufbau ein, wenn dann eher oberflächlich. Charaktere, hm ja, stimmt Lord Kaan hätte ich schon zumindest erwähnen können…
      Werde mir für den zweiten Band auf jeden Fall mehr Mühe geben 😀

    1. Gute Frage 😉
      Vier von fünf Holocrons habe ich deswegen gegeben, weil die Geschichte zwar sehr gut und Charaktere super ausgearbeitet sind, aber da ich die Bände zwei und drei schon gelesen habe, weiß ich, dass es noch besser geht. Daher nur vier von fünf Holocrons 🙂

    2. Danke für die Erklärung. Finde ich interessant. 😀 Es gibt ja eine (nicht mal so kleine) Fraktion, die 2 und 3 schlecht(er) fanden als 1. Ich gehöre nicht dazu, aber ich bin auf deine Ausführungen dazu gespannt. 🙂

  2. Ich hole gerade mal die Sith-Romane aus den Legends nach (Darth Plaguis und Maul: Lockdown hab ich schon durch, beide ziemlich gut) und habe nun auch den ersten Bane Roman gelesen bzw. gehört. Ich finde vor allem den ersten Teil des Buches über Banes Anfänge, seine Zeit als Soldat der Sith-Armee und als Schüler in der Sith-Akademie auf Korriban richtig interessant und toll geschrieben. Auch die Charaktere sind mal was anderes von den typischen Jedi und Sith, die man so kennt. Die Brotherhood of Darkness und die Army of Light kommen sich ideologisch durch den Krieg näher als ihnen lieb sein dürfte, was ich sehr interessant finde.

    Einen Aspekt des Buches bzw. der Handlung finde ich aber sehr diskussionsbedürftig (eventuell gilt dieser auch für den Rest der Trilogie gilt, oder aber er wird durch die beiden Folgebände aufgelöst, da bin ich gespannt): Die Philosophie einer Bruderschaft der Dunkelheit gegenüber Banes der Regel der Zwei (bzw. eigentlich ist es ja die Devise Darth Revans und der alten Sith aus deren Aufzeichnungen sich ja seine Meinung dazu formt). Ist letztere nicht in Wahrheit doch die eigentlich veraltete, überkommene Philosophie, die ja gerade die inneren Kämpfe begünstigt, die Bane in der Bruderschaft vermutet. Ist es nicht gerade Kaans Erfolg ist, dass er eben als erster unter Gleichen eine Art Ritter der Sith-Runde vorsteht, sodass es keine inneren Konflikte mehr gibt und alle an einem Strang gegen die Jedi ziehen?

    Durch Banes Wirken werden alle Sith außer Bane ausgelöscht, aber nur 100 Jedi. Ist diese Strategie also wirklich erfolgreich? Vor allem sah alles so aus, als hätte die Bruderschaft diese Schlacht gewonnen, wenn Bane nicht der Sith-Flotte befohlen hätte die Blockade zugunsten einer Raumschlacht aufzulösen, wodurch Jedi-Verstärkung durchkommen und die Schlacht zugunsten der Hellen Seite drehen konnte? Bane wirkt da für mich am Ende wie ein fehlgeleiteter machthungriger Idiot, der nur zum eigenen Vorteil und nicht wie er sagt zum Triumph der Sith oder der dunklen Seite arbeitet. Klar sind Egoismus und Machthunger Charakteristika der Sith, aber damit verdammt er sie zu 1000 Jahren Leben im Untergrund (bis Plaguis und Palpatine aufkreuzen, wobei ersterer ja sogar mit der Regel der Zwei bricht), anstatt, dass sie gleich die Republik und die Jedi hätten geschlagen und ein Imperium hätten gründen können, denn danach sah alles aus.

    Eine sinnige Erklärung wäre, dass die gesamte Macht der Galaxis quasi begrenzt ist und sich bei heller und dunkler Seite auf alle Machtbegabten der Galaxis verteilt. Somit wäre, wenn es nur einen oder zwei Sith gäbe sämtliche dunkle Macht in ihnen vereint. Das wird aber im Buch nicht so dargestellt und auch im Rest von Star Wars ist mir diese Erklärung bisher so nicht untergekommen. Ich fände sie auch ziemlich dämlich. Außerdem müsste das ja dann auch für die Jedi gelten, und somit müssten sie immer am schwächsten sein, wenn es am meisten von ihnen gibt, was ja offenbar so auch nicht der Fall ist. Was ist also der Vorteil der Regel der Zwei gegenüber einer Bruderschaft? Ist Bane wirklich der Visionär als der er dargestellt wird oder ein fehlgeleiteter Anhänger veralteter Traditionen? Was meint ihr dazu?

    1. Von meiner Sichtweise aus hat Bane schon Recht. Sith verraten sich gegenseitig, was sowohl von der alten als auch der neuen Philosophie begrüßt wird. Nur so kann die dunkle Seite mächtiger werden. Im alten Orden haben sich allerdings oft mehrere schwächere zusammen getan, um einen stärkeren Sith zu stürzen, was den Orden letztlich geschwächt hat. In Banes Regel der Zwei geht das nicht, weil der Schüler gezwungen ist seinen Meister zu überflügeln. So gewinnt der Orden über die Jahrhunderte beständig an Macht.
      Bei den Jedi würde diese Art des Lehrens nicht funktionieren, da diese ihre Macht nicht durch Verrat und überflügeln gewinnen, sondern durch Güte und das weitergeben von Fertigkeiten und Wissen.

      Fehlgeleitet sind Sith allerdings alle, sonst wären sie ja keine Anhänger der dunklen Seite 😉

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