Gastrezension: The Old Republic – Revan von Drew Karpyshyn

Unser erster Gastrezensent, Philipp, hat für euch den Roman The Old Republic – Revan rezensiert.

The Old Republic: Revan
The Old Republic: Revan

Mit seiner Darth-Bane-Trilogie hat sich Drew Karpyshyn seinen Platz unter der Vielzahl an bekannten und beliebten Autoren der Star Wars-Literatur mehr als gesichert. Das Werk um den Begründer der Regel der Zwei genießt große Anerkennung unter den Fans und gehört auch zu meinen persönlichen Favoriten im Regal der Star Wars-Bücher. Mit Star Wars: The Old Republic – Revan als drittem Teil der Romanserie zum gleichnamigen PC-Spiel beschreibt der Autor eine gänzlich unterschiedliche Szenerie.

Zeitlich einzuordnen ist die Handlung zwischen den Geschehnissen von Star Wars: Knights of the Old Republic und dem MMO Star Wars: The Old Republic. Die Protagonisten entstammen ebendiesen Spielen und sind namentlich Revan, Bastila Shan, der spätere Mandalore Canderous Ordo und Lord Scourge.

Die Handlung ist aufgeteilt auf zwei Handlungsstränge, die jeweils aus der Sicht Revans beziehungsweise Scourges erzählt werden. Die völlig unterschiedliche Szenerie macht es einem anfangs schwer, zu verstehen, auf welche Weise die einzelnen Vorgänge miteinander verknüpft sind.

Da ist auf der einen Seite Revan, der nach seiner Rückkehr aus dem Krieg von den einen als Held, von den anderen als Verräter angesehen wird und sich nach der Heirat mit Bastila Shan aus dem Jedi-Orden zurückgezogen hat, und auf der anderen Seite Scourge, ein gnadenloser Lord der Sith, der seine ganz eigenen Ambitionen verfolgt. Revan wird seit Kurzem von Albträumen geplagt und macht sich auf, deren Ursprung zu ergründen, da er fürchtet, dass sie mit einer unmittelbaren Bedrohung für die Galaxis zusammenhängen. Es dauert eine Weile, bis der Leser glaubt, zu wissen, worauf die Sache hinausläuft. Sehr gelungen ist die Darstellung der Beweggründe und Ambitionen der einzelnen Figuren. Sowohl Revans als auch Scourges Gefühle und Gedanken werden sehr explizit und verständlich wiedergegeben, sodass die immer wieder auftauchenden Wendungen nicht unrealistisch, aber doch überraschend kommen.

Meiner Meinung nach ist die Handlung zwar der brillanteste Teil des Buches, bietet aber auch meinen einzigen Kritikpunkt. Beeindruckend gelingt Drew Karpyshyn auf jeden Fall die Verknüpfung der komplexen Handlungen aus Star Wars: Knights of the Old Republic, Star Wars: Knights of the Old Republic II – The Sith Lords und Star Wars The Old Republic. Die Art der Einbindung in die Handlung ist dabei sehr individuell gelungen.

Wer alle diese Spiele kennt und mag, für den ist dieses Buch ein absolutes Muss. Wer nur eines dieser Spiele kennt, den mag dieses Buch ermuntern, auch die anderen auszuprobieren. Vor allem für The Old Republic-Spieler finden sich interessante Hintergrundinformationen zu diversen Figuren aus dem Spiel. Wer keines dieser Spiele kennt, dem könnten die Figuren etwas fremd, die Szenerie etwas unverständlich und die Handlung etwas kurz vorkommen.

Wie bereits erwähnt gibt es aber auch Kritik zu üben. Denn dieses Buch, das den Protagonisten bereits im Titel trägt, schafft es auf negative Weise, Revan, den mystischen und unerklärbaren Helden, auf den Boden dieser Welt zu holen. Seine Darstellung als Mensch, der fühlt und denkt, entspricht nicht dem Bild, das man von Revan in den KOTOR-Spielen von ihm bekommt. Aus einem „Beinahegott“, von dem man früher weder Geschlecht noch Beweggründe kannte, wird ein verheirateter Mann mit teilweise profanen Sorgen.

Dennoch vergebe ich 4 von 5 Holocrons, denn dieses Buch fesselt einen echten Star Wars-Fan spätestens ab der ersten Hälfte an seinen Lesestuhl. Für mich persönlich ist das Buch, vielleicht auch wegen seines andersartigen Handlungsbezuges, noch gelungener als die Romane der Darth Bane-Reihe.

Bewertung: 4 von 5 Holocrons
Bewertung: 4 von 5 Holocrons

Wir danken Philipp für seine Rezension! Falls ihr auch ein Werk eurer Wahl rezensieren wollt, findet ihr hier alle relevanten Informationen dazu.

Mit freundlicher Genehmigung von Panini haben wir auch eine PDF-Leseprobe für euch:

Ein Kommentar

  1. Ich hab erst kürzlich angefangen, mich mit SW Literatur auseinander zu setzen und Revan war das erste SW Buch, dass ich komplett beendet habe. Gekauft habe ich das Buch, um zu wissen, wie Revans Geschichte nach KotOR weiter geht und ich bin begeistert! Die Figuren sind bunt charakterisiert, die Geschichte ist packend und der Schreibstil ist höchst spannend und angenehm geschrieben. Zu Beginn gibt es zwei Parallelhandlungen, die zunächst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen aber später interessant miteinander verstrickt werden und gegen Mitte des Buches zu dem einen oder anderen sehr gelungen Twist führen. Das Buch ist größtenteils aus der Perspektive von Revan bzw. Lord Scourge verfasst, später kommen noch weitere Protagonisten hinzu, die ich hier nicht vorwegnehmen möchte. Besonders gegen Ende werden die Perspektiven schnell und oft gewechselt, was dank der toll geschriebenen Charaktere nie verwirrt. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die Geschichte um Scourge zu Beginn weniger interessant ist als die Revans, jedoch legt sich das Problem mit der Zeit.
    Ich würde diesem Buch also 5 von 5 Punkten geben!

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